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Stefan & Steffu's travels

Hundstage

Dem Blogtitel nach möchte man vermuten, es wäre nur abgehängt worden. Das Gegenteil war zutreffend. Aber bevor wir in der nachmittäglichen Sonne der Hundstage frönen konnten, machten wir Alarm und begaben uns auf die Tour de France. Man soll schliesslich nicht nur dieseln, sondern auch drahteseln. Doch trennt Leserin eine logische Verbindung vom Schluss des letzten Beitrags zum Maillot jaune und uns gut zweihundert Kilometer von da.

Der Höhenmeter sind viele unter der südfranzösischen Sonne

Auvergne-Rhône-Alpes geht zur Not, aber das Département Gard in der Région Occitanie geht aus mannigfaltiglichen Gründen viel besser. Wildschweine werden zu dieser Jahreszeit in beiden Gegenden erlegt – sie werden im Gegensatz zu Obelixes Zeiten geschossen und nicht mehr mit Hinkelsteinen geschlagen – und Frankreich ist ausserhalb der inneren Arrondissements von Paris mittlerweile überall ziemlich runtergekommen, aber in diesem Land hat das Charme und wird Patina genannt.

Mirmande – Idyll with integrated disaster

Ansonsten gibt es aber reichlich Unterschiede in den erwähnten Gegenden und nach Punkten hat die südlichere davon eindeutig die Nase vorn und sei es nur schon, weil die Klimazone eine eindeutig andere ist. Der Herbst fühlt sich hier an wie Sommer und duftet herrlich nach Baumharz, wenn nicht gerade ein Dieselfahrzeug mit Euro-Norm null durchgefahren ist.

Das Essen in den Restaurants ist zwar zum Vergessen, dafür ist der Service miserabel. Aber da sich Frankreich unserer Sympathie gewiss sein kann und unser Ruhepuls hier stets um 1789 Schläge die Stunde tiefer ist als zu Hause, nehmen wir dies andeutungsweise Schulterzuckend zur Kenntnis. Zudem ist der Wein bekömmlich und fliesst reichlich wie eine Flüssigkeit gewordene Herbstsonne die Kehle runter.

Pitstop in Goudargues

Reichlich floss der Wein auch gestern Abend in der illustren Runde in dem hübsch in einem abseitigen Fach eines Waldes gelegenen Gut von Silvia & Dänu. Zwar brachten wir nur eine Flasche Wein mit, aber weil es sich bei dem Gebinde um einen Jeroboam, einer Doppelmagnum, handelte, reichte das für die elf Leute. Kuchen wurden gebacken, Dänu verhackstückelte einen Octopus und grillierte wie ein Weltmeister und wer sonst gerade nicht anderweitig beschäftigt war, sorgte für gute Laune.

La belle vie bei Silvia und Dänu

In der Nähe liegt die Chartreuse de Valbonne. Zuerst neigten wir dazu, diese mit dem Malibu zu besuchen, aber da in dessen Laderaum auch Bromptons mitreisen, gaben wir uns einen Ruck und packten diese aus. Es waren nicht die fünfzehn Kilometer Distanz zur Chartreuse, welche uns schreckten, hässlicher waren die fünfhundert zu überwindenden Höhenmeter. Also für Stefan, mein Brompton ballert mir ja von der benötigten Leistung bis 250 Watt weg. Aber der Stefan ist ja noch so halbwegs jung und ganz gut im Schuss und so ging das.

Chartreuse de Vallbonne

Hätten wir gewusst, in welchem Zustand die Chartreuse ist, wir hätten uns die Reise da hin wohl geschenkt. Dafür hatten wir sie ganz für uns alleine und dem Jung, der die Kasse hütete, nahm heute zumindest 10 € ein.

250 Watt sind die Spitzenleistung. Um den Akku zu schonen fuhr ich das Meiste mit der niedrigsten Unterstützung und da muss ganz schön zugelangt, respektive in die Pedalen gestiegen werden. Zurück war auch ich ganz schön auf dem Hund und legte mich zu diesem. Ich glaube nun zu wissen, was der Begriff Hundstage meint.

Auf den Hund gekommen

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