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Stefan & Steffu's travels

Irrer Iwan

Gestern schrieb ich von einer an sich umsichtig geplanten Absicht, die umzusetzen mir jedoch nicht vergönnt war, da ich bekanntlich zum besten gehalten wurde. Wie wir aber unlängst erkennen werden, sollte es sich dabei lediglich um einen Auftakt des Narrens gehandelt haben.

Es verhielt sich nämlich so, dass eine wohl allgemeine Idee von den Angestellten der SNCF verlangte, es sei mal wieder Zeit für einen Streik und zwar alsgleich für einen drei Tage dauernden. An ein Treffen mit Stefan in der näheren Umgebung von Lyon war also nicht mehr zu denken, darin stimmten wir bedeutungsvoll überein.

Kaffeepause auf dem Weg nach Genf

Wenn also der Prophet SNCF bedingt nicht zum Berge zu fahren vermag, müssen Malibu und Blogger halt mit gesammelter Kraft zum Propheten reisen. Und also begaben wir uns halt früh morgens von unserem beschaulichen Montagny herunter, schlugen einen eine Stunde verwendenden Bogen um Lyon und hievten uns durch die Alpen nach Genève Carouge. Auf einem Cimetière lässt sich trefflich und final liegen, als Treffpunkt kann sich ein solcher aber auch eignen – der Parkplätze sind bei solchen Stätten in der Regel einige und diese meist frei, so denn nicht gerade jemand mit den Füssen voran zur Ruhe gebettet wird. Im Falle von Carouges Cimetière de Saint-Georges müsste es sich aber schon um eine allgemein als berühmt geltende verblichene Person handeln um den Parkplatz mit Kraftwagen der Besuchenden auszufüllen, ist dieser doch riesig. Wenngleich Zeit auf Gottesackern wohl eine untergeordnete Rolle zu spielen vermag, kamen Stefan und ich – beide nach über zwei Stunden Reise – sekündlich zeitgleich an, er von der einen Seite des eben beschriebenen Parkplatzes mit seinem Brompton, ich von der anderen Seite mit Malibu.

Nun ist halb Drei nachmittags und wir alle, also Stefan, Brompton, Malibu und ich befinden sich bereits wieder tief in savoyischen Landen, wobei die Bromptons in Malibus Garage sicher untergebracht sind, Stefan sitzt am Ruder und ich bringe Gedanken zu Bloge, solide an der Sitzbank festgezurrt.

Bleibt noch die Bezugnahme zum Titel zu fassen. Betrachten wir die grossen Linien der bisherigen Reise: Simon und ich fuhren bis zum Pont d‘Arc in der Ardèche, um dann einen Haken in Richtung Norden zu schlagen. Diesen zeichnete ich heute bis in die Schweiz fort, nur um dann wieder einen Bogen in Richtung Süden zu zeichnen. Alsbald werden wir wieder in der Gegend um Avignon sein. Vollzogen sowjetische Kapitäne solche Manöver um zu prüfen, ob sich im Kielwasser ihres U-Bootes unbemerkt ein feindliches Jagd-U-Boot befand, wurde dies von der US-Navy als Irrer Iwan bezeichnet. Dabei liessen es die sowjetischen Kapitäne selten bei einem Vollkreis bewenden. So wie wir offenbar auch.

Saint-Antione L’Abbaye – wieder ein „Village le plus endormi de France

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