Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

Citadella

Es gebot sich zu einer Zeit, als da schauten wir uns einen schrecklichen B-Movie an, in welchem sie in einem Labor Geister züchteten. Der Film war Scheisse, aber das „Labor“ sah aus der Vogelperspektive spannend aus und aus dem Kontext wurde klar, dass es sich um die Zitadelle von Budapest handelte. 

Runter in die Metro von Budapest

Vor dem Aufstieg Blick auf das über 450 Jahre alte Rudas-Bad

So Festungsbauten interessieren mich ohnehin und da nehme ich auch mal einen beschwerlichen Aufstieg auf mich. Von unten sieht man es dem Hügel nicht so an, aber diese Zitadelle ist dann doch gewaltig hoch über der Stadt gelegen. Im Gegensatz zu Burgen kauern sich Zitadellen aus nahe liegenden artilleristischen Gründen mehr so flach wie möglich auf den Boden und so unterschätzt man Aufstiege zu solchen schon einmal. Jedenfalls keuchten wir uns einem Äquivalent von 29 Stockwerken Treppen steigen hoch (Quelle: App Health in meinem iPhone drin).

Entlang den Festungsmauern der Zitadelle

Freiheitsstatue

Unter dem Mantel hervor dampfend, aber immerhin infarktfrei – in unserem Alter keine Selbstverständlichkeit – erreichten wir schliesslich die Zitadelle. Sicherheitshalber umrundeten wir diese erst mal. B-Movie hin, B-Movie her, aber wir wollten sicher gehen, dass nicht doch noch ein paar Geister hier kleben blieben. Die im Film waren nämlich ganz schlecht. Geister schien es keine zu haben. Wobei, wenn ich mir die Leute hier genauer besah … also einen grossen Unterschied konnte ich nicht feststellen.

Bis hierhin kamen wir, aber dann war schluss

Wir suchten uns extra einen Werktag für den Besuch der Zitadelle aus und Google sagte, sie habe geöffnet – hat sie nicht. Google weiss eben auch nicht alles. Dann geniessen wir halt einfach die Aussicht über Buda und Pest, die beiden Stadtteile beiderseits der Donau.

Blick beim Abstieg von der Zitadelle über die Donau mit der Freiheitsbrücke nach Pest

Währenddem in Wien Kaffeekultur ist, ist Budapest bekannt für Badekultur. Vom Gellértberg aus entdeckten wir zu dessen Fusse liegend das Jugendstil-Kurhotel Gellért und da es einerlei ist, ob wir so oder so den Berg runterrollten, taten wir das eben auf der südöstlichen Seite und suchten das Gellért auf, in welchem diese Zeilen zu Bits und Bytes gebracht wurden.

Schöner Jugendstil auch hier im Gellért

Es gibt schlechtere Orte zum Blogschreiben

Gellért-Bad, ein wahrer Badetempel

Die Freiheitsbrücke Szabadság híd ist auch noch hübsch und auf der Pester Seite befindet sich eine Markthalle. In dieser werden vor allem Wurstwaren und Stickereien verkauft. Diese erinnerten doch sehr an das gemeinsame Hobby meiner Grossmutter und ihrer Schwester, will meinen, dass bei uns derlei seit bald hundert Jahren nicht mehr en vogue sind. Und bevor merkwürdige Vorstellungen über die beiden Frauen entstehen; gemeint ist das Stricken, nicht das Wursten. Wobei, jetzt, wo ich das schreibe – meine Grossmutter hatte von Berufes wegen das Wursten definitiv drauf und mochte Gemüse wohl am liebsten, wenn es vorher durch das Schwein ging.

Über die Freiheitsbrücke Szabadság híd geht es nach Pest

In der Markthalle

Auf der Rückfahrt von Pest über vergangene Zeiten sinnierend, kam mir in den Sinn, dass sich hier sowjetische, ungarische und Truppen des Dritten Reichs eine 108 Tage dauernde und erbitterte Schlacht lieferten. Damals hätte man nicht hier sein wollen. Definitiv nicht.

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