Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

ABBA forever!

„There was something in the air that night, 
the stars were bright, Fernando. 
They were shining there for you and me, 
for liberty, Fernando.“

Wer es noch nicht mitgekriegt hat: ABBA treten wieder auf. In London. Seit ihrem letzten Konzert damals 1979 sind einige Jahre vergangen. Nun sind sie zurück. Täglich. On stage. Die Zeit konnte Agnetha FältskogBjörn UlvaeusBenny Andersson und Anni-Frid Lyngstad nichts anhaben. Sie sehen aus wie eh und je – dynamisch, vital, Colagate-Lächeln, Schlaghosen und Lametta.

Bereit für die mega ABBA-Lichtshow

„Breaking up is never easy, I know, 
but I have to go, 
knowing me, knowing you 
It's the best I can do.“

Vielleicht liegt es auch ein bisschen daran, dass vorne auf der Bühne Avatare auftreten, hier ABBAtare genannt. Es sind also Hologramme, Fata Morganas des digitalen Zeitalters. Werden sie überlebensgross auf die Leinwände projiziert, schlägt das Uncanny Valley zu, diese Akzeptanzlücke, die einen erschaudern lässt, wenn eine Figur optisch sehr nah an das menschliche Antlitz heranreicht, aber eben nicht ganz. Agnetha Fältskog haucht uns I apologize, if it makes you feel bad entgegen. Ihr Avatar gibt sich alle erdenkliche Mühe dabei emphatisch zu wirken. Derweil kämpfe ich mit mir, ob ich nun Mitleid mit dem Geschöpf haben soll oder doch besser in nackte Panik geraten und schreiend davonrennen müsste. Ich verlegte mich auf ersteres und verfalle in Schockstarre.

Offizieller Trailer – Aufnahmen zu machen, war nicht erlaubt
„I apologize, if it makes you feel bad. 
Seeing me so tense, no self-confidence. 
But you see – The winner takes it all.“

Die Avatare auf der Bühne sind aber der Hammer. Selbst aus der Nähe betrachtet und im Wissen darum, dass da keine Menschen stehen: Keine Chance das zu sehen. Zwanzig Meter vor uns, zu 100% gerechnet und kein Anhaltspunkt, dass das keine Menschen aus Fleisch und Blut sind. Zugegeben, der Scharfzeichnungsfilter ist etwas gar hart an der Grenze eingestellt und die Farben verursachen beinahe eine Netzhautablösung, aber das wäre wohl auch mit der Beleuchtung hinzukriegen.

„Waterloo, 
couldn't escape if I wanted to. 
Waterloo, 
knowing my fate is to be with you. 
Wa-Wa-Wa-Wa-Waterloo, 
finally facing my Waterloo.“

An sich etwas anachronistisch muten Band und Musik aus den 70ern und 80ern im Vergleich mit Licht- und Lasereffekten an, die selbst einen Jean-Michel Jarre erblassen liessen. Der vermeintliche Widerspruch kommt aber noch geil. Vielleicht auch weil Hologramme auftreten.

Welches Fazit ist zu ziehen? Muss man schon fast mal gesehen haben, alleine schon, weil die Schose einmalig und so noch nie dagewesen war. Ist es nun real Menschen zuzuschauen, die gar nicht auftreten und die heute jünger sind als damals, als sie erwachsen und man selber noch Kind war? Hier dekonstruiert sich der radikale Konstruktivismus gleich selbst. Ist man aber, so wie wir, mit der Musik von ABBA grossgeworden, wird das Herz ganz warm. Dass es nicht überhitzt, kann Besucher:in getrost dem Uncanny Valley überlassen.

Making-Of ABBA Voyage
„You are the dancing queen, 
young and sweet, only seventeen. 
Dancing queen, 
feel the beat from the tambourine, oh yeah. 
You can dance, you can jive, having the time of your life. 
Ooh, see that girl, 
watch that scene, 
digging the dancing queen.“

Die folgende Nacht war zwar traumreich, jedoch ereignisarm und insgesamt avatarfrei.

Heute war dann wieder London angesagt, wie man es halt so kennt: Covent Garden, River Thames, Houses of Parliament, Westminster Abbey, Tower of London, Tower Bridge, Globe Theatre, Tate Modern und Saint Paul‘s Cathedral – you name it. Dazwischen, wind and rain, wind and rain, bloody awful.

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