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Stefan & Steffu's travels

Eine neue Blaupause

Wenn Du mit einem brandneuen Pass ausreisen möchtest und dieser wegen eines so nicht vorgesehenen Eintrags Deiner heimischen Behörde in der Datenbank von Interpol als verloren erscheint und Du dann mit eben diesem Pass beim Zoll rumwedelst, ja, dann vergleicht der Grenzer Dein Gesicht schon ein paar mal mit der Lichtaufnahme in besagtem Ausweisdokument. In dem vermeintlich verlorenen eben. Er müsste den Pass eigentlich einziehen, beschied er uns. Man beachte den Konjunktiv. Durch den Spalt dieser sprachlichen Feinheit vermochten wir schliesslich zu entschlüpfen. Da gibt es in der Quantenphysik doch dieses Doppelspaltexperiment. Durch zwei Spalten können schon mal zwei Personen schlüpfen, wenn sie sich schmal genug machen.

London, morgens 08:00 Uhr: es geht wieder nach Hause zu

Frankreich und Züge sind dann wieder eine andere Sache, eine weitere potenzielle Fallgrube auf einer Reise. Im Lande de Gaules sind solche Unwegsamkeiten meist in Hülle und Fülle vorhanden. Bei der Anreise in London St. Pancras Int‘l mit einer Stunde Verspätung angekommen, wäre eine solche auf der Rückreise so praktisch nicht, zumal wir erneut die Spalte Paris Gare du Nord – Gare du Lyon würden zu nehmen haben. Aber der Eurostar fährt dermassen pünktlich ab, dass ich die zu Hause gelassene mechanische Armbanduhr hätte nach der Abfahrt richten können.

Unterdessen liegen Eurotunnel und Lille hinter und Paris vor uns, draussen rast eine braungraue Landschaft unter einem eben solchen Himmel liegend vorbei. Autobahn hat es auch. Die Fahrzeuge scheinen relativ zu uns schier zu stehen. Das Panorama gibt so viel nicht her. Da kann man(n) schon einmal Blog schreiben und dazu Thievery Corporations Sol Tapado lauschen. Ich könnte auch Ludwig van Beethoven hören, der war ja auch Franzose. Mach ich aber nicht. Mir ist gerade nicht so nach seiner 7. Sinfonie. John Lee Hooker würde im Normalfall besser passen, weil ich am Ende einer Reise üblicherweise den Blues zu schieben pflege. Man beachte auch hier die beiden Relativierungen. Am Ende dieser Reise verhält sich eben ein Punkt entschieden anders als sonst immer: Unserer Reise wird nämlich gleich morgen eine weitere folgen. Wird es sich so anfühlen, wenn ich mich dereinst in die Frühpension professionalisiere? Manifestiert sich in diesem Moment soeben die Blaupause für das Kommende? Das gefällt. Das gefällt sogar sehr gut.

Wieder im Gare du Lyon: Diesmal verläuft alles nach Fahrplan. Schon bald düsen wir mit dem TGV nach Basel zurück

Also, liebe Leute – gleich morgen geht es somit weiter. Stay tuned! 

Goodbye United Kingdom, Bonjour France!

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