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Stefan & Steffu's travels

Ein Tempel für Laubfrösche

Gestern pisste es wie Sau, dennoch war Kilbi um den Stephansdom. Heute aber ist Sonntag und wir sind beizeiten unterwegs. Aber auch heute waren viele Leute da, vor und im Dom. 

Ich bin nicht besonders fromm. Dennoch ärgert es mich etwas, dass die Leute nicht einmal mehr die Mützen ausziehen, wenn sie in eine solche Basilika reingehen. Es stört mich deshalb, weil ich dahinter vermute, dass sie sich nicht einmal ein Minimum mit der Sache auseinandersetzen. Rein. Knipsen. Raus. Abgehakt.

Fulminanter Geschäftseingang

Allerliebst – Lumberjack-Bär

Als wir vor sechzehn Jahren hier waren, hat es uns im legendären Café Landtmann sehr gefallen. Also gingen wir da hin. Und machten rechtsumkehrt, als wir dort das Gestopf sahen. Dann doch lieber ein anderes Café, in welchem wir unsere Ruhe hätten. Ein solches fanden wir auch. Auf unserer Tour kamen wir am Café Central und beim Sacher vorbei. Bei beiden standen die Leute Schlange. Ich erinnere mich an die Ruhe in der Burg Burghausen und bin froh, dass wir künftig auf sanften Tourismus setzen werden.

Anstehen für ins Café Central, anstehen für ins Sacher – das muss nun wirklich nicht sein

Was als nächstes? Ab zur Secession. Das Gebäude ist der architektonische Hammer. Weil seinerzeit etwas radikal Neues, hatte sie natürlich auch viele Kritiker. Des Loorbeerblättern nachempfundenen Daches wegen, nannte ein Kritiker sie einen Tempel für Laubfrösche. Beim letzten Mal waren wir zwar auch bei der Secession, aber eben nicht drin. Das holten wir heute nach und schauten uns eine Naja-Ausstellung an. Der Beethovenfries von Gustav Klimt hat uns dann viel besser gefallen. Jugendstil ist einfach toll.

Die Secession – Wiener Jugendstil

Welch herrliches Gebäude

Szene des Beethovenfries von Gustav Klimt – Freude, schöner Götterfunken, diesen Kuss der ganzen Welt

Auf dem Weg zum Museumsquartier spürte ich meinen Misstritt von gestern. Das habe ich davon, dass ich ganz fasziniert war vom grau melierten Geschäftsbesitzer, der einen Anzug trug, aber dazu eben auch Cowboystiefel der extravagantesten Sorte. Dabei übersah ich eine kleine Stufe. Schade. Aber eigentlich tut mir ja nicht der Misstritt weh, sondern die Bänder. Wir fanden eine Apotheke mit Sonntagslukenverkauf und die boten auch Voltaren feil.

Aus der Secession kann man auch rausschauen

Beim Museumsquartier machten sie Werbung für Per Gynt. Allerdings nicht für das Werk von Edvard Grieg, sondern für eine Theateradaption. Das interessierte uns nicht. Händels‘ Messias wäre auch noch, aber bis auf die Ode an die Freude schien uns das beim letzten Mal eher öde. Und so gingen wir in der Karlskirche eine klassische Tour d‘horizon besuchen. Mehr wollen wir dazu nicht sagen, weil müssig.

Mal was anderes in einer Kirche

In der Karlskirche vor Konzertbeginn

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