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Stefan & Steffu's travels

Buuuuuuurg zu Burghausen

Was in der Werbung geht – „Für die einen ist es Duplo, für die anderen die wahrscheinlich längste Praline der Welt„ ** – geht offenbar auch bei einer Burg. Und wo sich diese ausgebreitet hat, ist nach einem Besuch in Burghausen zweifelsohne klar.

Reiterplastik im Aussenwerk am Eggenberg

Die Burg zu Burghausen oberhalb der Altstadt Burghausen ist mit 1051 Metern die längste Burganlage Europas und gilt seit einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als längste Burg der Welt (Quelle: Wikipedia).

Die Burg besteht aus einem Aussenwerk am Eggenberg, fünf Vorhöfen, der Hauptburg und einem Aussenwerk, welches die Steilhänge hinabführt, den Wöhrsee abschloss und das Vorgelände der Burg sicherte. 

Dieser Plan vermittelt einen guten Eindruck von der imposanten Burganlage

Mein Hotel liegt unmittelbar vor dem Vorwerk und dem anschliessenden fünften Vorhof. Als ich diesen betrat, lagen Vorhof und Umgebung in dichtem Nebel eingepackt.

Diese Zeitrafferaufnahme erlaubt eine hocheffiziente Burgbesichtigung

Ich durchschritt Vorhof um Vorhof. Das knirschen der Kiesel unter meinen Schuhen stellte das einzige Geräusch dar. Keine Sau hier. Bin die einzige. Wie herrlich ist das denn in Zeiten des Massentourismus. Alleine das ist schon ein Highlight.

Keine Menschenseele im fünften Vorhof – ich habe die Burg zu Burghausen für mich alleine

Venedig platzt aus allen Nähten. Den Mont-Saint-Michel begehst du in Pinguin-Schrittchen, weil es anders nicht geht und in Carcassonne kommst du nur als schlanker Mensch in halbwegs vernünftiger Zeit überhaupt rein. In der Burg zu Burghausen kannst Du in aller Ruhe Bilder schiessen und daneben die Stille auf dich wirken lassen.

Im fünften Vorhof ist noch eine Pferdeschwemme zu sehen, also eine Art Waschbox für diese grossen Gockel. Habe ich noch nie gesehen, so etwas. Da wiehert der Schimmel vor Freude!

Pferdeschwemme im fünften Vorhof

Die Burg zu Burghausen wurde in ihrer langen Geschichte viele Male umgebaut und erweitert. Sie wurde so massiv ausgebaut um die anrückenden Türken abzuwehren, später die Schweden. Ein Schwede schaffte es dennoch rein, allerdings nicht so, wie er sich das vorgestellt haben wird – Feldmarschall Gustav Graf Horn darbte im Dreissigjährigen Krieg ganze sieben Jahre im Kerker der Hauptburg.

Die Burgkapelle St. Maria im vierten Vorhof ist ein wichtiges spätgotisches Zeugnis

Ich erspare der Leserschaft an dieser Stelle weitere Details über die Burg. Eine ausgezeichnete Übersicht gibt die Webseite der Burg her – dass die damals im Hoch- und ausgehenden Mittelalter bereits eine Webseite hatten beeindruckt mich.

Das Vorwerk hatte eine wichtige Funktion bei der Verteidigung der Burg inne

Nach einem längeren Fussmarsch und rund zwei Millimeter Schuhsolenabrieb erreichte ich doch noch die Hauptburg. Der Nebel hat sich unterdessen verzogen und der milde scheinenden Dezembersonne Raum eröffnet.

Trutzig steht die Hauptburg da – die Burg zu Burghausen wurde in ihrer Geschichte nie eingenommen

Von der Hauptburg aus präsentiert sich die Stadt aus einer völlig anderen Perspektive als vom vierten Vorhof aus

4 € und einen Schwatz mit den Damen der „Security“ später erklomm ich schnaubend den obersten Punkt der Hauptburg. Von hier war erstmals ein Blick über die gesamte Burg möglich. In der Ferne erkannte ich den Zugang zum fünften Vorhof, den ich einst durchschritt.

Ein letztes Vorwerk durchschreitend erreichen Besuchende endlich das Innere der Hauptburg

Im Hintergrund ist das Ende der Burg zu Burghausen knapp erkennbar

Im Burggaffee mit einer Cola gestärkt kann ich nun den Rückweg antreten. Damit ich die Burg noch vor einbrechender Dunkelheit verlassen kann.

Ein Selfie durfte dann schon noch sein – immerhin ohne Idiotenzepter (Selfiestick)

** Den Spruch gibt es auch noch anders:Für die einen ist es Klopapier, für die andern das längste Bilderbuch der Welt.“
Mahlzeit.

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