Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

Valencia – ciudad de las flores

Action, Party, Trubel, Lärm. Ich tatsche nach dem Handy. Morgen, vier Uhr. VIER! Umgedreht, weitergeschlafen.

Was ist den nun los? Stille, kein Mucks, aber gleissendes Licht. Das ist auch verdächtig. Vorhang auf, noch immer Mitten in der Altstadt von Valencia. Aber nun sind die Gassen gähnend leer. Wieso sollte auch jemand unterwegs sein? Schliesslich ist helllichter Tag, halb Zehn. Die spinnen, die Spanier.

Eine Tasse Tee in der Hand, einen Sonnenstrahl im Gesicht, der Geruch von frisch getoastetem Brot. Wir fühlten uns heute morgen sitzend am Küchentisch unseres Hotelappartements schon fast etwas heimisch in Valencia. Mit den Miniscootern machten wir uns als erstes  auf zur Ciudad de las Artes y de las Ciencias. Der Weg führte uns mitten durch die lang gestreckte Parkanlage Jardín del Turin, dem ehemaligen Flussbett des Turins, der nach einer für die Stadt verheerenden Überschwemmung südlich umgeleitet wurde und Platz für einen einmalige Lebensraum in der Stadt machte.

Wir rauschen durch den Park – sieht immer noch Scheisse aus, aber Funktionalität kommt hier vor Stil

Wie von einem anderen Planeten

In der Ciudad de las Artes y de las Ciencias wähnten wir uns in einer futuristischen Stadt, so ungewöhnlich erschienen uns die vom Architekten Santiago Calatrava ersonnenen Gebäude. Die könnten glatt in einem Science Fiction Film als Kulisse auf einem anderen Planeten dienen. Würde nicht auffallen.

Calatrava gefällt dem Touristen

Einem Skelett gleich ragen die architektonischen Elemente in den Himmel

Weil wir keine Lust hatten, auf den Scootern denselben Rückweg durch den kilometerlangen Park anzutreten, will meinen, wegen den Schottersteinen Angst um unsere Plomben hatten, beschlossen wir, uns für 3 € (each) mit einem Bähnchen zurückschippern zu lassen.

Zurück in der Innenstadt, war an die Benutzung von den Scootern nicht mehr zu denken. Dermassen dicht wälzten sich die Touristenströme durch die Stadt. Dass es wohl Zeit war, von den Geräten runterzusteigen, dämmerte mir, als ein älterer Herr beinahe seiner Frau auf die Arme sprang und sich an die Brust griff, weil er mich nicht hatte kommen sehen. Mein Gewissen auf den nächsten 80 Metern prüfend, kam ich zum Schluss, dass ich smooth an ihm vorbeigeströmt wäre. Wie Seide durch die routinierten Hände von Stoffhändlern. Hatte aber dennoch ein bisschen ein schlechtes Gewissen den guten Mann dermassen erschrocken zu haben. Aber er war irgendwie auch am träumen, Blick geradeaus nach vorne zu mir, sehenden Auges blind. Also stiegen wir ab.

Vor den Farben Spaniens

Dann fanden wir diese Pintxos-Bar. Also bevor nun irgendwelche Fantasien entstehen – Pintxos sind belegte Brote und nichts Unanständiges. Unanständig zugeschlagen haben wir dann allerdings bei diesen Broten. Nur zwei, drei Häppchen. Haben wir gesagt. Uns aber dann nicht daran gehalten. Nach zehn Pintxos schafften wir es dann aber irgendwie dem Drang zu widerstehen, noch mehr dieser Leckereien unseren Gastrointestinaltrakten zuzuführen.

Wenn wir schon so ein kuules Appartement mit Unterhaltungsgarantie vor dem vollverglasten Erker haben, wollten wir dieses heute nochmals geniessen. Schliesslich müssen wir morgen ja weiter. Und für einmal bereiteten wir, in Besitz einer voll funktionsfähigen Küche, unser Nachtessen selber. Und wir schafften es sogar, dieses moderat zu halten. Ein paar Tomaten und die halbe aufgewärmte Pizza, welche wir uns gestern Abend gottlöblich hatten einpacken lassen – diese wäre gestern definitiv zu Viel des Guten gewesen. Jedenfalls assen wir dergestalt wenig. Blöd nur, dass da vor uns noch ein Säckchen örtlicher Kekse vor uns stand, eine kleine Aufmerksamkeit des Hotels. Noch blöder, dass diese so lecker waren, dass gar kein Halten mehr war.

Wenn ich zurück bin, gehe ich auf Diät.

Jugendstilgebäude mit einer an den Eiffelturm gemahnenden Konstruktion

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