Sant Pere Pescador, Sonne, 26°, nicht zu heiss, nicht zu kühl, das Meer ist bebadbar. Wir beginnen das Konzept des Strandurlaubs zu verstehen.
Auf der Anfahrt hätten wir es nicht geglaubt, dachten: „Easy, Ende September wird der Campingplatz wohl halb leer sein.“ Weit gefehlt, wir kriegten eben noch den letzten freien Platz. Wie um das zu unterstreichen, wurden wir beim Einchecken Zeuge, wie Anrufern abgesagt wurde, weil eben voll.
Der Kommentar gestern von wegen Bundesland Costa Brava sollte sich nicht als leicht ironisch, sondern vielmehr als prophetisch herausstellen, wir wurden nämlich auf Deutsch begrüsst. Dass der junge Spanier im Einkaufsladen in einwandfreierem Dialekt Deutsch spricht als wir, gab uns schon fast zu denken. Und auch unter den Campern ist die Durchschnittssprache Deutsch, gefolgt von Schweizerdeutsch. Ist fast ein bisschen so wie in durchschnittlichen Schweizer Geschäftsleitungen, einfach in Badehosen und Strandlatschen.
Bevor wir uns aber zum Strand drollten, war Pneureparatur #2 an der Reihe, diesmal war es mein und nicht Stefans Brompton und das mühsamere Hinter- anstelle des Vorderrades. Da wollen nämlich zusätzlich Achsennaben-Gangschaltung, Kettenspanner, Nasenscheibe und der ganze andere Müll demontiert werden. Das geht in der Regel schon, du musst einfach schauen, dass du die Explosionszeichnung wieder funktionstüchtig zusammenkriegst. Ein bisschen mehr Planung als bei der Schweizer Energiepolitik ist also angezeigt, damit es gut kommt.
Meer, Strand, Kaffee, Grillieren, Sonnenuntergang – hängt die Sonne der Kultur tief, werfen auch Zwerge lange Schatten
Der Rest des Tages ist dann schnell erzählt. Eben. Sonne, Strand, e-Book, Sangria, Cappuccino – der hier als Wienerkaffee daherkommt (auch gut) – Grill, Moskitos, Sonnenuntergang, Durst vom salzigen Grillgut.
Wir merken uns die Adresse für einen weiteren Herbst. Im Sommer wird es hier eh bald nicht mehr auszuhalten sein. Aber Oktober geht. Entspricht ungefähr einem Juli 1996.