„Nom de Dieu de putain de bordel de merde de saloperie de connard d’enculé de ta mère“.
The Merovingian in Matrix‘ Reloaded wusste korrekterweise festzustellen, dass alles schöner klingt in französisch, auch, oder vielleicht insbesondere das Fluchen. Wieso aber man fluchen sollte, kann, darf oder will sei natürlich jeder und jedem selber überlassen. In diesem, unserem Fall soll es das Wetter sein. Letzten Sonntag lag unsereiner noch an der Aare zwischen zwei Bäumen aufgehängt in der Hängematte. Also die Hängematte war aufgehängt. Nicht ich. Sonst wäre jetzt nichts mit Frühlingsferien gewesen. Nun aber stehen die Ferien auf dem Plan und solche gehen bei uns bekanntlich immer auch etwas mit exzessiven Reisetätigkeiten einher. Wobei wir das „uns“ in dem Fall noch etwas genauer zu spezifizieren haben. Stefan ist drum zu Hause.
Vollgas mit Sushi in den Süden
Fassen wir das bisher Ausgeführte zur Bestimmung des in das Bild passenden also kurz zusammen: 1. Das Wetter ist scheisse. 2. Die Protagonisten dieser Reise sind Jeremias und ich. Kennt Ihr den Jeremias noch? Genau, Frühjahr 2022, Alsace, Verdun, Luxemburg, Brüssel, die Niederlande, Trier und wieder Alsace und alles. Never change a winning horse. Wobei Jeremias nicht wie ein Pferd aussieht. Da stimmte nur in etwa die Haarfarbe. Und vielleicht auch das Stockmass. Wobei ich dann ein Pony wäre. Nun ist das Leben aber kein Ponyhof, der Malibu kein Stall, wir nicht Jockeys und aus einem Haflinger wird auch nie ein arabisches Vollblut. Aus einer Reise wird aber richtig aufgefasst in der Regel was.
Aber ich schweife ab. Dem Textbeginn stand das Fluchen ursächlich anheim. Wir können nämlich von Glück reden, wenn wir den Malibu nirgends aus dem Schnee rausschaufeln müssen. Und dabei wollten der Jeremias und ich der Sonne und dem Sommer entgegen. Sucht man auf der Europakarte derzeit und leider eben auch prognostisch vergebens. Es sei denn, man führe bis nach Gibraltar oder an den südlichsten Teil Hellas. Beim reisen sind wir zwar schon hart im nehmen, aber das wäre wohl schon etwas sehr weit für eine Woche. Aber wir lassen uns selbstverständlich nicht madig machen. Notfalls finden wir auch irgendwo eine Sauna zum einheizen. Und im Antrinken genügender Wärme sind wir ja auch geübt.
Ein wenig Sonnenschein gab es doch noch
Wir sind mittlerweile schon fast in – die geneigte Leserin vermutet es – Frankreich. Jeremias steuert den Malibu der Grande Nation entgegen und ich sitze aus solidartechnischen Gründen nicht am Tisch, sondern reise Shotgun, das iPad tastaturbestückt auf dem Brettspiel Pandemic liegend auf dem Schoss. Unser erstes Ziel soll Pérouges sein, das ist plusminus Höhe Lyon und eines der Les plus Beaux Villages de France, ausgesprochen pittoresk, an einem ersten Reisetag gut erreichbar und ein ausgesprochen guter Übernachtungsplatz wird dort auch angeboten. Was will man mehr. Vive la Grande Nation, vive la France.
Der Hypocras soll medizinische Eigenschaften haben – das testen wir natürlich