Ciao Campania!

Die Hand Gottes wird in Napoli mehr verehrt als die heilige Maria und das will etwas heissen. Tot sind sie beide, die eine schon etwas länger als die andere, der FC Napoli verlor gegen Milano und es schifft den ganzen Tag.

Kurze Regenpause in der Kathedrale von Neapel, wo die Gebeine von San Gennaro liegen

Die Kombination von morbiden Gedanken und der mit dem Regen in aller Regel einhergehende Nässe legten nahe, samstäglich den Untergrund aufzusuchen. Spätrömische, respektive frühchristliche Katakomben schienen uns dazu spannend genug und der Guide Vincenzo machte das auf angemessen witzige und informative Weise.

Da die Katakomben allerdings in einem etwas abseitigen Quartier angelegt sind und der ÖV wie vieles andere in dieser Stadt auch eine Katastrophe ist, legten wir die gut vier Kilometer trotz bisweilen sintflutartigem Regen zu Fuss zurück. So erreichten wir einigermassen gut durchnässt das sichere Trocken der Katakomben.

Vincenzo führt uns durch die Katakomben von San Gennaro

Skelette hatte es allerdings keine mehr, waren wohl alle auf dem Weg zum heutigen Match des FC Napoli gegen Verona. Die Katakomben sind dennoch einen Besuch wert, aber irgendwie ist es witzlos ohne Skelette. Das wäre in etwa wie der Autosalon ohne Autos oder die OLMA ohne Bratwürste und Senf.

Frühchristliche Fresken in den Grabkammern

Nach gerade mal ein paar Tagen Italien begannen sich unsere Körper pasta-, pizza- und dolciinduziert Formen perfekter Kugeln anzugleichen. Das kann natürlich nicht die Idee häufigen Gym-Besuchs sein. Wir waren daher ganz froh, dass wir einen hippen Schuppen entdeckten, der Poke-Bowls im Angebot hat. Reis mit Topping geht auch in Italien.

Zurück in die Altstadt

Abends setzte ein von Gewittern begleiteter Wolkenbruch ein, welcher uns selbst noch auf unserem morgendlichen Weg nach dem Bahnhof Napoli Centrale beschäftigen sollte.

Wieder auf die Minute pünktlich losgelegt, verfrachtet uns der Frecciarossa erneut mit annähernd dreihundert Sachen in Richtung Norden, der Schweiz und damit der Arbeit entgegen.

Wieder geht eine Reise zu Ende

Was im Fussball recht ist, soll auch auf Reisen billig sein. Und so ist nach dem Spiel auch immer vor der Reise. Im Juli werden wir in die entgegengesetzte Richtung ziehen – Norwegens Fjelle und Fjorde rufen!

Vorher ist allerdings Paris mal wieder angezeigt, Paris geht schliesslich immer. Dieses wird aber ein etwas anderer Besetzung besucht.
Napoli und Verona trennten sich gestern übrigens 0:0.

Kleiner Zwischenhalt in Milano auf dem Rückweg, leider ohne Risotto … 😬