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Stefan & Steffu's travels

Hadrians Wall (Part I)

Ich trinke keinen Alkohol mehr. Nie mehr. Die Menge des Pinot Gris war nicht das Problem, an einem Abend mit Freunden ballere ich locker das dreifache weg, ohne in Schwierigkeiten zu geraten. Die Qualität des Tropfens war auch nicht das Problem, auf die Gebinde von Joseph Freudenreich Éguisheim ist Verlass. Aber ich hätte vielleicht etwas Wasser trinken sollen. Das wäre eine gute Idee gewesen. Dehydration im Komaschlaf, Gehirn schrumpfte über Nacht zu einer Sultanine. Entsprechend hatte ich heute morgen Kopf. Aber Römer haben bekanntlich keinen Schmerz zu kennen und ein gerüttelt Mass an Ibuprofen tat dann auch noch das seinige.

Am Ullswater-See entlang verlassen wir den Lake District

Aber rumliegen und den Moudi walten lassen geht natürlich nicht. Nicht im Norden Englands, wo Carlisle Castle und vor allem Hadrians Wall auf uns warten.

Carlisle Castle: Garnison und zeitweise Gefängnis. In den Isolationszellen im Keller finden sich Leck-Steinen, wo die Häftlinge die Feuchtigkeit von der Wand geleckt haben

Das Carlisle Castle ist um das, was es an Grösse aufwarten kann, umso ärmer an Ausstattung und Informationen. Dunkle leere Räume, es kam mir vor, als wanderte ich in meinem heutigen Kopf umher.

In der Stadt Carlisle war dann schon mehr los. Allerdings war die Dichte zweifelhafter Figuren dann doch so gross, dass ich den Malibu plötzlich nicht mehr alleine auf dem grossen Platz vor den Toren der Burg wissen mochte und rasch zurückwieselte. Malibu gut, Steffu zufrieden und die 400 mg Ibuprofen hatten den Burner unterdessen gebodigt.

Auf zu Hadrians Wall. Die Römer waren schon das, wo man sagen kann: „Doch!“: 117 km Mauer und Graben, durchsetzt mit 320 Türmen und 96 Kastellen, die Römer verstanden ihr Handwerk. Genau so beeindruckend scheint mir, dass es sich hier um die nördlichste Grenze des römischen Reiches handelte. Wir fuhren uns alleine von zu Hause gegen 2000 Kilometer ab bis hier. Von daheim sind es nochmals deren 1200 bis nach Rom und da war fengs das Zentrum des römischen Reichs. Gen Süden ging es weiter und schloss das Mittelmeer komplett ein, ist ja nur ein grosser Tümpel. Und das alles ohne motorisierten Verkehr, Telefonen und Unterseekabeln. Aber mit einer durchdachten Logistik gleichwohl, Stichworte Goggohüü und Relais. Anders wäre das auch gar nicht zu managen gewesen.

Die Ruine der Lanercost-Priory gefällt auch den Schwalben

Erstaunlich, dass vom grossen Hadrians-Wall nach 2000 Jahren immer noch Mauerreste und
Ruinen der unzähligen Türme und Forts übrig bleiben

Nun mag man einwenden, dass Rom untergegangen und darob der eigenen Dekadenz und alles, aber wir wollen mal schauen, wie lange wir es noch machen.

SALVE SENATUS POPULUSQUE ROMANUS, MALIBU VOS SALUTAT!

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