… but obviously not for the time being. Oder zu Deutsch; heute hat es nur einmal geschifft. In Cairns warten sie auf den Regen und der Outback versäuft schier. Dafür wird uns allmählich klar, wozu die Pfosten am Strassenrand mit darauf angebrachten Metermassen sind, welche aussehen wie die Stäbe, welche swisstopo für das Nivellement gebraucht. Die zeigen nämlich an, wie tief die Strasse unter Wasser liegt. An zwei solchen Untiefen konnten wir uns mit unseren Outlander heute versuchen. Wie viel Tiefgang ist bei diesem Wagen eigentlich in Ordnung? Vielleicht googeln wir das im Manuel besser noch, bevor wir uns morgen auf den unbefestigten, 170 km langen Mereenie Loop Track begeben.
Heute donnerten wir aber vorerst nochmals über rund 300 km Asphalt. Beim Pioneer Outback Hotel also gemütlich auf dem Fahrersitz eingerichtet, Sonnenbrille aufgesetzt und ab auf die Strasse. Schon bald gaben die Instrumente an, dass wir bereits 200 km zurückgelegt hatten. Kommt einem hier gar nicht so vor, weil man erstens recht schnell fahren darf und weil einem zweitens kaum Fahrzeuge entgegen kommen, insgesamt waren es vielleicht deren zwanzig. Und beim Kreuzen grüsst man sich aus. Da machen wir natürlich auch mit.Hier ist entspanntes Fahren noch möglich. Das Autofahren in der Schweiz ist keine Freude mehr. Nein. Weil wir ja nicht auf der Flucht waren und unser Allrad-Monster-Truck recht schluckfreudig ist, habe ich bei den erlaubten 110 den Tempomat auf 93 km/h eingestellt. Weil ja sonst wenig zu tun, habe ich’s getestet: 15 km/h Unterschied bedeuten 2 Liter weniger Diesel auf 100 Kilometer. Da wählen wir doch die schonendere Variante. Ist auch besser für die Tiere, welche dadurch grössere Überlebenschancen haben. An einem Ort sahen wir eine Kuh am Strassenrand liegen. Nicht schön. Nicht gut.
„Wandern bei Regen bringt Nässe und Segen“ haben wir uns am Nachmittag gesagt. Wanderschuhe also gut festgeschraubt, Fliegennetz auf den Kopp gemacht und auf zum Kings Canyon. Stefan meinte beim Aufstieg zwar nüchtern, dass der Creux du Van eindrücklicher sei, womit er auch absolut recht hat, aber der Kings Canyon, der grösste Canyon Australiens ist mit seinen ockerroten Felsen auch sehr hübsch. Es geht ja auch in Ordnung, dass die Schweiz ein paar kuule Dinge hat, nicht?
Hier hat es dafür schmucke und sehr fotogene Echsen, nicht so fluchtreflexgetriebene nervöse Dinger wie bei uns zu Hause. Beim Fotografieren kann man sich nämlich ausführlich Zeit nehmen und bis in den Centimeterbereich an sie ran. Die lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Wahrscheinlich weil sie giftig wie Aff sind.
Nach rund 200 Höhenmetern und einem Mehrfachem an Horizontaldistanz haben wir beim zweiten Lookout schliesslich kehrt gemacht, weil es unterdessen ziemlich deftig kübelte und wir eine Reservation im Restaurant hatten.
Zurück beim Parkplatz also noch kurz das free Wifi genutzt und der Familie schöne Weihnachten gewünscht. Schöne Festtage wünschen wir nun auch unserer treuen Leserschaft – häbit’s guet und bis demnächst wieder auf diesem Blog!