Der überquellende Wäschesack und die fast leere Tasche mit der frischen Wäsche waren Zeichen genug, dass heute dringend ein Wäschetag angesagt war. So steuerten wir nach dem Morgenessen die Wäscherei an, die wir vor zwei Tagen bei unserem ersten Erkundungsrundgang in der Nähe gefunden hatten. Mit einem Bündel frisch gewaschener und getrockneter Wäsche trotteten wir dann zurück zum Hotel.
Nächstes Ziel war der verdrehte F & F Tower, der uns schon am ersten Tag aufgefallen war. Von Nahem wirkte das schraubenförmige Gebäude jedoch erstaunlicherweise weniger eindrücklich als von unserem Hotel aus. Schade ist, dass sich die Helix nicht vom Boden weg nach oben windet, sondern das Gebäude, wie die meisten Hochhäuser in Panama, zuerst auf einem Rechteckigen Parkhaussockel steht. Diese Bauweise ist sicher billiger, als den Parkbereich in den Boden zu versenken.
Etwas enttäuschend war auch die grosse Shopping-Mall Soho, wo eigentlich geplant war, etwas kleines zu essen. Obwohl alle Luxusläden wie Prada oder Dior wie überall mit ihren pompösen Läden vertreten waren, herrschte in den marmornen Hallen dieses Konsumtempels gähnende Leere. Keine Ahnung wie diese Geschäfte rentabel sein können.
Da uns die Restaurants im Shoppingzentrum nicht überzeugten, gingen wir weiter zur Cinta Costera, dem Parkgürtel an der Bucht von Panamá City. Die Aussicht auf den Pazifik und die Skyline mit den Wolkenkratzern war zwar hier wunderschön, doch hat es auch hier kaum nennenswerte kulinarische Infrastruktur, die zum Verweilen anregen würde. Zudem ist der Lärm der mehrspurigen Hauptstrasse, die den Park in der ganzen Länge säumt mit der Zeit ermüdend.
Von der Hitze und dem langen Marsch erschöpft erreichten wir endlich die Altstadt Casco Viejo. Enge Gässchen, farbige Häuser im hispanischen Stil, Kirchtürme und wir wähnten uns inmitten eines spanischen Städtchens.
Hier fiel uns auf, wie lange wir keine alte Bausubstanz im europäischen Stil gesehen hatten. Wolkenkratzer und Art-Déco Gebäude sind zwar auch toll, doch eine historische Altstadt besitzt auch ihren Charme. Schade ist nur, dass etwa jedes fünfte Haus in ruinösem Zustand war und der Verkehr sich durch die engen Gassen und Touristenhorden drängt. Auch hier scheint Panamá City noch etwas Stadtentwicklung nötig zu haben. In einem gemütlichen Gartenrestaurant fanden wir dann endlich etwas zu Essen und Entspannung.
Wir entschieden uns dann den Rückweg mit einem Taxi anzugehen, wobei uns der Weg auch durch die ärmlichen Quartiere von Panamá mit heruntergekommenen Häusern und herumliegendem Abfall führte. Die Wohlstandschere scheint hier recht gross zu sein. Der Taxifahrer war sehr freundlich und gesprächig, doch waren wir etwas erstaunt als wir den Preis für die Fahrt erfuhren. Wir hätten besser vorher gefragt und waren etwas sauer, den Touristenzuschlag zahlen zu müssen. In Hinblick auf die Armut, die wir auf der Fahrt gesehen hatten, verbuchten wir den Fahrpreis als Ausgleichszahlung.
Früh zu Bett hiess es dann, da wir morgen bereits um 05.00 Uhr in der Früh zum Flughafen müssen.
Nach Bananen, wie es der kleine Bär von Janosch formulierte, roch Panamá City leider nirgends. Wie es im Hinterland aussieht, konnten wir bei unserem Besuch Panamas leider nicht in Erfahrung bringen.