Um heute hoch hinaus zu kommen, mussten wir zuerst wieder einmal tief in die Eingeweide von Taipeh eintauchen. Als wir aus der U-Bahn kamen, erschien uns das von 2003 – 2009 höchste Gebäude der Welt, der Taipei 101, gar noch nicht so riesig. Um eine bessere Perspektive für das Fotografieren zu finden, entfernten wir uns etwas vom 608 m hohen Turm, dessen 101 Stockwerke und pagodenartiger Aufbau nun voll zur Geltung kamen.
Da die Aussicht von oben am frühen Abend sicherlich besser ist, entschieden wir uns mit der U-Bahn wieder weiter zu fahren und zuerst Wanhua, einen der ältesten Bezirke Teipehs, zu besuchen. Vom berühmten roten Haus bekamen wir leider nicht viel zu sehen, da es wegen Renovation eingerüstet war. Auch scheiterte der Versuch an das Ufer des Tamsui zu gehen, da eine zweistöckige Autobahn den Weg versperrte. Also liefen wir weiter an alten und teils vor sich hin rottenden Häuser vorbei, bis wir vor dem farbenfrohen Longshan-Tempel standen und die unzähligen Gläubigen beim Beten beobachteten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie in einer technisch fortgeschrittenen Gesellschaft religiöse Rituale und Glücksorakel noch tief im Alltag verwurzelt sind.
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Auf dem Rückweg zur U-Bahn-Station Ximen wagten wir uns wieder ein kleines lokales Restaurant und bestellten ohne ein Wort Englisch feine Nudeln mit länglichen Teigtaschen für gesamthaft umgerechnet etwa 4.50 CHF.
Tee und Kuchen nahmen wir dann wieder zu Füssen des Taipei 101 im grössten Einkaufszentrums Taiwan ein. Preis einer Tasse Tee im Konsumtempel: umgerechnet 4.50 CHF! Die Preisunterschiede sind teilweise unglaublich.
Um halb fünf Uhr reihten wir uns dann für den Besuch des Observatoriums ein, das sich im 89 Stockwerk auf rund 380 m befindet und mit dem Turboaufzug in 37 Sekunden (1010 m / Min.!) erreicht wird. Wir mussten nicht lang bis zum Eindunkeln warten, um die beleuchtete Metropole bewundern zu können. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist eine 660 Tonnen schwere Kugel, die als Ausgleichsmasse die Schwingungen des Turms dämpft.
Das Abendessen fanden wir an einem der unzähligen Essenstände des Linjiang Street Night Market.