Immer bis zum Sieg. Dies war das Motto des Berufsrevoluzionärs Ernesto Rafael Guevara de la Serna oder einfacher Che Guevara. Neben Fidel Castro ist er die wichtigste Symbolfigur der kubanischen Revolution.
Bevor wir aber zu Che Guevaras Grabmahl fuhren, besuchten wir eine ehemalige Zuckerrohrplantage. Bedrohlich erhebt sich neben der Hacienda des Zuckerbarons der Sklaventurm, von welchem aus mit Ferngläsern kontrolliert wurde, ob die Sklaven effizient genug arbeiteten. Die Zuckerrohrpresse wurde ursprünglich von zwei Ochsen angetrieben. Da Sklaven jedoch günstiger als Ochsen waren, wurde diese kräftezehrende Arbeit dann aber von Sklaven vorgenommen.
Der Plaza de la Revolution mit dem Grabmal von Che Guevara und seinen Mitstreitern befindet sich in der Nähe von Santa Clara, weil er während dem Kampf gegen das Regime Batistas dort stationiert war. Vor dem Grabmahl befindet sich ein kleines Museum mit Fotos und Artefakten des Comandante. Unser Reiseführer Feliz beschrieb Leben und Wirken von Che. Für mich das Spannendste daran waren die Unterschiede seiner Beschreibungen zu denen von Wikipedia. Helden oder Kriegsverbrecher – die Zuschreibungen hängen oft von der Perspektive ab. Geschichtsschreibung sollte unseres Erachtens Historikern überlassen sein und nicht von Staates wegen vorgenommen werden. Geschichte ist eine Wissenschaft, Propaganda kann mit Argumenten geführt werden.
Che Guevara ist jedenfalls eine die Kohäsion stärkende, wichtige Symbolfigur für die Kubaner. Seit seinem frühen Tod ist unterdessen viel Zeit verstrichen und durch seine schemenhaft gewordene Figur ist viel Raum entstanden, in welchem er Menschen auf der ganzen Welt als Blaupause und Symbolbild für die eigenen Gedanken des Widerstands gegen bestehende Ordnung dient.
Auf den Spuren Che Guevaras ging es in Santa Clara weiter. An dieser Stelle, liessen er und seine Revolutionäre auf Geheiss des darüber informierten Fidel Castro einen Waffen und Mannschaft transportierenden Zug Batistas unter Zuhilfenahme eines Caterpillars entgleisen. Dies war offenbar ein wichtiger Wendepunkt zu Gunsten der Revolution.
In unserem Tagesziel Remedios steht die älteste Kirche Kubas aus dem Jahre 1525. Der originale Dachstuhl ist ein maurisches Kunstwerk für sich alleine. In einer Nische steht eine Marienfigur. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass sie schwanger ist. Das ist doch ein sehr ungewohntes Bild. Auf der ganzen Welt nämlich gibt es gerade mal acht schwangere Marienfiguren. Ein die Kirche besuchender Gynäkologe schätzte, dass die Darstellung einer Schwangerschaft im sechsten Monat entspricht.