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Stefan & Steffu's travels

Cuba Libre an der Schweinebucht

Die Schweinebucht lässt sich auch anders nutzen als für missglückende Invasionen. 1961 tat Fidel, wie sie ihn hier nennen, der von der CIA inszenierten Invasion jedenfalls ziemlich rasch den Stöpsel rein und so beschränkten wir uns darauf, die Schweinebucht lediglich mit zwei Cuba Libre bewaffnet zu überfallen.

Wegen der kubanischen Pünktlichkeit wurde der gestrige Tag ziemlich lang und die Nacht entsprechend kurz. Aber wenn die Sonne aufgeht, weckt das und so waren wir bald wieder auf Achse.

Zurück in Havanna hielt unser Car auf der Autobahn an, ein Kubaner stieg ein, winkte und zu, Feliz sagte „Mein Sohn“, übergab ihm einen Plastiksack, der Mann stieg wieder aus, die Türe schloss sich und der Car fuhr weiter. Feliz fuhrt fort mit seinen Erklärungen zu Kuba ohne weiter auf das merkwürdige Treffen einzugehen. Was ist da vorgefallen? Ganz einfach – Feliz hatte im Hotel die in der Übernachtung inbegriffenen Inhalte seiner Minibar geleert und übergab diese nun seinem Sohn. Das ganze schien gut eingeschliffen, schliesslich macht Feliz diese Tour oft. Es geht auch in Ordnung, dies zu posten, weil Kuba so funktioniert. Bevölkerung und Staat sind einfallsreich im Umgang mit der allgegenwärtigen Knappheit.

So wurde beispielsweise, wie Feliz uns erklärte, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion der öffentliche Verkehr ein Problem, weil es an Fahrzeugen zu mangeln begann. Was hat die Regierung unternommen? Alle staatlichen Fahrzeuge, zu welchen beispielsweise auch unser Reisecar gehört, sind verpflichtet, am Strassenrand anzuhalten und Leute aufzunehmen. Wenn Touristen umhergefahren werden, tun sie das nicht, aber wenn die Rundreise zu Ende ist, wird der Car in dem Moment, wo der letze von uns das Fahrzeug verlässt zum öffentlichen Bus.

Es mangelt in dem Land an Vielem, aber eines muss man der Revolution lassen: Sie frisst ihre Kinder nicht auf, sondern setzt sich für die Bevölkerung ein. Mit der missglückten Schweinebucht-Invasion ging Amerika der Schuss voll nach hinten los, weil die Revolution durch den Vorfall gar noch bestärkt wurde, schweisst ein äusserer Feind im Innern doch zusammen.

Cuba Libre an der Schweinebucht.

Gegen Mittag erreichten wir die Schweinebucht, die am Rand der Halbinsel Ciénaga de Zapata liegt, deren Namen sich von der schuhähnlichen Form ableitet. Mit der geplanten Bootsfahrt wurde es jedoch noch nichts. Also fuhren wir der Küste entlang etwas weiter, um an einem kleinen Strand bei einem Touristenrestaurant zu halten. Nach dem Mittagessen liessen wir die Füsse im türkisblauen Wasser der karibischen See baumeln und sonnten uns auf den schwarzgrauen Korallenkalkfelsen.

Auf unserer Reise hatten wir nun bereits einige Bootsfahrten erlebt und so dachten wir uns nichts böses, als wir am Nachmittag beim Bootsanleger mit kubanischer Gelassenheit auf das Einbooten warteten. Als wir jedoch mit 45 Sachen durch einen Kanal in die Bucht bretterten, hiess es Mütze und Mat festhalten. Der Skipper meinte trocken auf meinen Hinweis, dass wir „muy rapido“ unterwegs waren, dass dies nötig sei, weil sonst das Wasser ins Boot geschwappt wäre.

Rasant geht es nach Ciénaga de Zapata – und damit in Richtung eines weiteren Drinks…

In der Lagune besuchten wir dann die kleine Insel Ciénaga de Zapata, auf der Skulpturen einer lokalen Künstlerin das Leben der ausgestorbenen Ureinwohner dieses Gebiets sinnbildlich erläuterten. Die Zeremonie und Bemalung Im Häuptlingszelt liessen wir über uns ergehen, auch wenn wir das Klimpern der Trinkgeldschale schon von weitem wahrgenommen hatten. In rasantem Tempo fuhren wir anschliessend wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo wir uns in Form von Trinkgeld auch beim Bootsfahrer bedankten, der kurz vor Ende den Damen eine Rose und den Herren eine Zigarre geschenkt hatte.

Auf Ciénaga de Zapata stellen Skulpturen das Leben der Ureinwohner dar.

Entlang von Zuckerrohrfeldern erreichten wir schliesslich das Ende unserer heutigen Etape, die Stadt Cienfuegos.

Abends in Cienfuegos.

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