Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

Dorazil do České republiky

In Sachen Geografie und Orientierungssinn bin ich, Schande über mein Kartografenhaupt, bekanntlich ja nicht so der Magellan oder die Niggli-Luder, aber wenn mir eine Tafel Česká republika zur Anzeige bringt, dann habe auch ich verstanden, dass wir in Bayern nicht mehr sein können. Auch zeigen Hinweisschilder nicht mehr «Sauerkrautkoma», sondern «Pozor» an.

Frühstück in der Oberpfalz (Bayern), Mittagessen in Tschechien. Prag lassen wir aber links liegen

Prag sollten wir heute links liegen lassen, wir werden nämlich um drei in Mnichovo Hradiště erwartet. Selbstverständlich muss Prag dann schon noch sein, aber das wird morgen Sonntag auch noch da sein. Auf dem rechten Fahrstreifen der D5 mag nicht so richtig Freude aufkommen, dessen Belag haut dem armen Malibu beinahe die Stossfänger und uns die Plomben raus. Wie soll man sich da auf das Blogschreiben konzentrieren? Dabei muss ich etwas zuarbeiten. Wenn wir mal bei Pavel sind, wollen wir uns natürlich dem Gastgeber widmen, schliesslich treffen wir uns lokusbedingt nicht alle Tage. Auch nicht alle Jahre. Genau genommen sehen wir uns, unseren letzten Besuch in Tschechien vor achtzehn Jahren eingerechnet, seit dann zum dritten Mal. Aber besser dreimal als kein Mal. Es gibt ja selbst Leute in der Schweiz, die wir noch gar nie getroffen haben. Obwohl auch La Punt-Chamues-ch näher wäre als Mnichovo Hradiště.

Freudiges Wiedersehen mit Pavel und seinen zwei Jungs

Wenn wir schon bei La Punt-Chamues-ch sind. Beim Waschen des Malibu hat es uns vorhin unseren Magnetschild mit dem Aufdruck «CH» vom in Sachen Druck nicht eben knapp bemessenen Strahl der Hochdrucklanze runtergeklepft. Wir haben das Schild dann wieder angebracht. Magnete halten ja mehrfach. Das ist nützlich.

Unterdessen erbarmte sich der Strassenbelag unser und wir gleiten so sacht dahin, dass ich mich zu fragen beginne, ob ich noch lebe, oder schon als Gespenst unterwegs bin. Es existieren ja Berichte von Leuten, welche gestorben sind und das über eine längere Zeit selber nicht einmal mitgekriegt haben sollen. Das wäre ja noch schöner, vor allem wenn ich mir vorstelle, in einem solchen Fall weiter arbeiten zu gehen und keiner merkt es mehr. Dann liesse ich es doch besser bleiben.

Aber zum Sterben fährt man ja auch nicht nach Tschechien, sondern vorzugsweise nach Salzburg und da wollen wir heute nicht hin. Bei Pavel ist es unterhaltsamer. Obracíme se!

Vom Basalt-Felsen aus hat man einen tollen Ausblick auf das Böhmische Paradis

Unterdessen steht der Vollmond hoch am Himmel und macht mit seinen -12.7 mag Hunde, Werwölfe, Mondfühlige und andere Spinner kirre. Wir haben uns soeben empfohlen und lassen Pavel und seine Junx sich der wohlverdienten Nachtruhe hingeben. Der Mond besteht zu guten Teilen aus demselben vulkanischen Gestein wie der Basalthügel Mužský, welchen wir heute in der Gegend erklommen. Aktiv sind sie beide nicht mehr. Zu unserem Glück vermöchte man zu sagen geneigt sein. Aber man sollte sich auch von den Hinterlassenschaften hinfällig gewordener Vulkane nicht täuschen lassen: Mužský scheint die eine oder andere physikalische  Gesetzmässigkeit auszuhebeln zu wissen: Von unten ums Haar zu übersehen, steht man in kürzester Zeit auf diesem drauf um sogleich festzustellen, dass es 360° darum herum bis beinahe an den Horizont keine höhere Erhebung gibt. Zusätzlich zu Geologie und Physik sind auch Flora und Fauna gut drauf: Die Vögel gaben alles und Pavel hat für uns um Mužský rum neben einem in Reh auch eine Blindschleiche und eine ziemlich krasse Echse drapieren lassen.

Safari auf Tschechisch

Wer sich alle paar Jahre mal sieht, hat natürlich auch einiges zu berichten und sich ein gerüttelt Mass auszutauschen. Aber darüber sei an dieser Stelle der Mantel des Schweigens gelegt.

Tschechische Spezialitäten, wie gegrillter Hermelín – also tschechischer Weichkäse und kein gespiesstes Mardertier – bei toller Aussicht auf das Umland: Was will man mehr

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