Superpünktlich fanden wir uns mitten in der Nacht um 03:15 Uhr vor dem Hyatt Regency ein – unser Fahrer war schon da. Sie sind auf zack hier, das muss man ihnen lassen. Wer meint, dass um diese Zeit nichts laufen würde, sieht sich bei einer nächtlichen Fahrt durch Kairo getäuscht. Leute überqueren die Autobahn, das ist hier kein Grund für Aufregung. Emsiges Treiben bei einem geöffnet scheinenden Markt am Sammeltaxistand. Jemand führt einem lodernden Feuer weiteres Brenngut hinzu. Hunde, welche sonst vor allem am schlafen sind, rennen wie von der Tarantel gestochen einem Gehsteig entlang. Mir dämmert, weshalb sie tagsüber müde sind.
Freie Fahrt auf den Strassen Kairos um halb vier – doch es ist nie zu früh, um mit dem Bloggen zu beginnen
Unterdessen ist fünf Uhr dreissig und wir sitzen in einer Boeing 737 der Egypt Air. Wie erwähnt fliegen wir gerne. Allein der ganze Wahnsinn an den Flughäfen müsste nicht sein. Hier scheint man elektronische Geräte nicht aus dem Handgepäck nehmen zu müssen, dafür sorgen meine Marshall-Speaker in dem Land regelmässig für Stress. Im aufzugebenden Gepäck wiederum dürfen Wasserflaschen nicht durch den Röntgenapparat. Einmal durch die Sicherheitskontrolle durch, war das Check-in rasch gemacht, allerdings gefolgt von einer erneuten Sicherheitskontrolle, wieder mit x-ray-scan. Es könnte ja sein, dass man zwischenzeitlich auf dem Weg zum Gate eine Bombe zusammengebastelt hat. Vermutlich aus Marshall-Speakern und Wasserflaschen. Aber zugegebenermassen sind uns drei Sicherheitskontrollen lieber als eine Bombe an Bord. Wer möchte schon über zehn Kilometer verteilt in der Sahara enden. Besser ist das auf jeden Fall nicht.
In Luxor angekommen, waren drei Personen mit uns beschäftigt: Einer begrüsste uns, er hatte zudem die Doppelfunktion als Beifahrer inne, ein zweiter zog für uns die Koffer, welche wir lieber selber gezogen hätten, für dreissig Meter zum Wagen und der dritte war der Fahrer. Zu uns wird gut geschaut. Es folgte eine sagen wir mal dynamische Fahrt ins Steigenberger, mann will ja auch mal ankommen.
Entspannen am Ufer des Nils
Auf dem Weg wurde uns ein Mobiltelefon mit stehender Verbindung gereicht. An der Operation Steigenberger war also noch eine vierte Person beteiligt. Steigenberger erinnert etwas an Stauffenberg, Ihr wisst schon, Tom Cruise mit Augenklappe und einem gescheiterten Attentat auf den Führer. Da war auch eine Bombe im Spiel und die funzte sogar. Dumm nur, dass der Führer davon kam. Ob ER auch in Ägypten war entzieht sich uns. Gesichert in Ägypten war sein Generalfeldmarschall Erwin Rommel. Aber bei El Alamein war Monty sei Dank Schluss. Trotz mehr als fünfhundert Panzer im Gepäck. Wir benötigten nur eine Boeing 737 und stiessen tiefer in das ägyptische Hinterland vor. Aber wir kamen auch in friedlicher Absicht und das Gefährlichste in unserem Gepäck ist die [Generalfeldm]ars[c]hall-Box. Das macht erwiesenermassen einen Unterschied. Aber ich beginne tendenziell abzuweichen.

Uns wurde also ein Mobiltelefon mit stehender Verbindung gereicht. Am Apparat war kein Generalfeldmarschall, sondern lediglich unser Reiseführer, der uns morgen um elf abholen will. Er hiess uns den Hotelkomplex nicht zu verlassen, Bettler würden uns sonst belagern, vielleicht auch durchgebrochene Reste der 21. Panzerdivision.










