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Stefan & Steffu's travels

Reise-Junkies

Center Bar, ZRH: Jetzt gehen dann sogleich fünf Jahre kalter Flugentzug zu Ende. Aus Gründen fliegen wir nun ja wieder. Wobei Stefan seit der offiziellen Wiederaufnahme ein paar tausend Meilen vorab ist. Seit der Rückkehr aus Namibia, respektive von Südafrika 2019 blieb mein Zähler stehen. In der Center Bar fluteten mich stets die Dopamine in Erwartung des Kommenden. Sie kicken auch jetzt wieder voll rein. Reise-Junkie halt. Ich setze die AirPods ein. Africa Chillout Lounge in Kombi mit ANC. Nun geht es. Wenngleich Stefan vis-à-vis in französisch facetimt, es lenkt mich auch bei der einigermassen leichten, aber gleichwohl literarischen Arbeit des Blogschreibens ab. 

Center Bar – der Ort, wo Reisen beginnen

Mir fällt gerade auf, dass ANC sowohl für Active Noise Cancellation wie auch für den African National Congress steht. Im obigen Satz ist ersteres gemeint. Also mehr physikalisch-technisch, denn post-segregationistisch. Der Facetime-Call scheint nun zu Ende und Stefan weg zu sein. Shopping. Manche fliegen nicht gerne. Ihnen ist es zu eng, oder dann haben sie Flugangst. Da wir beide von überschaubaren Packmassen sind, geht es auch in der Holzklasse mit den zurückhaltend dargebotenen Platzverhältnissen und weil Flugangst den Genuss des Flugerlebnisses in nicht vernachlässigbarer Weise schmälert, verzichten wir darauf. Wir fliegen sogar ausgesprochen gerne. Oder flögen, wie man in den vergangenen fünf Jahren hätte sagen müssen. Präsens ersetzt nun Konjunktiv und am Gate E58 steht eine A321 der swiss für das Boarding bereit.

Die A321 wird uns bald zu neuen Abenteuern fliegen

Eine knappe Stunde später hängen wir nun auf 35‘000 Fuss über den Alpen. In einem Flugzeug geht das. Oder wie Loriot zu sagen pflegte: Gleich einem Adler schwingt sich der Mensch in die Lüfte, wobei er das einzige Lebewesen ist, welches über den Wolken eine warme Mahlzeit zu sich nehmen kann. Speaking of: Meine Eingeweide melden sich zu Wort. Vermutlich der Magen. Ein Fläschchen Wasser wurde gereicht, für alles Weitere wird ein Obolus verrechnet und das nicht eben knapp. swiss. Unterwegs zu Hause. Passt schon. 

Eintausendundeine Meile und neunzig Minuten später hat Stefan den Swiss Hot Dog und die Fritten weggeputzt und ich das Holzbrettchen vom Trockenfleisch und den Gürkchen (vier) sowie den Silberzwiebeln (auch vier) befreit. Den Einreisefackel haben wir vor dem Hintergrundbild des Konterfeis der Nofretete – im Profil, wie es sich gehört – ausgefüllt. Die Visa haben wir bereits in Spanien bestellt und im Gepäck mit dabei. Etwas weniger, um das sich bei der Einreise zu kümmern ist. Unter uns liegt die Ägäis. Das Holzbrettchen darf ich behalten. Als Return on Investment quasi. In den nächsten Tagen kommt da auf hundert keine Salami mehr zu liegen drauf. Höchstens halal. Man soll sich den örtlichen Begebenheiten anpassen.

Beim Landeanflug stand die Sonne tief über dem Horizont und der Himmel war blutrot. Als Ursache vermuteten wir Wüstenstaub. Schliesslich ist die Sahara nicht eben weit von hier. Allerdings schwante meinem Halbbewusstsein bereits, dass dies wohl eher ein frommer Wunsch denn tatsächliche Ursache sein würde. Kurz nach der Landung bestätigte sich die Alternativhypothese: Auch Stickoxyde führen zu roten Farben am Himmel. Der grösste Siedlungsraum des afrikanischen Kontinents und der arabischen Welt begrüsste uns mit einer Luftqualität, bei welcher das Atmen keine Freude ist. Aber man muss ja. Welcome in Cairo

Wer glaubt, in einem arabischen Land Weihnachten entkommen zu können, hat seine Rechnung ohne Ägypten gemacht

Wir sitzen im Fond von Issams Wagen. Er manövriert uns auf der Ringautobahn in den Westen der Stadt, was knapp 60 Kilometer Fahrt bedeutet. Das Fahren in Ägypten mache Spass, sagt Issam, nachdem er hart bremsen musste. Keine Regeln, meint Issam. Die Fahrprüfung sei ganz leicht. Man könne den Führerausweis aber auch einfach kaufen. Die Sicht beträgt noch rund 200 Meter. Unsere Augen brennen. Die Bronchien melden sich auch schon. Aus gesundheitlichen Erwägungen ist es wohl ganz gut, dass wir die Stadt am Dienstag bereits wieder verlassen können. Dazwischen haben wir aber Programm. Issam zählt auf, was es in Kairo alles zu sehen gibt. 80% davon würden wir in den nächsten beiden Tagen besuchen. Na denn wohlan! 

In der Ferne ragen die Pyramiden in den Himmel

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2 Kommentare

  1. nic 22. Dezember 2024

    …schön gehts wieder los, so habe ich eine spannende bettlektüre 🙂 viel spass euch beiden und danke schon jetzt fürs bloggen. guk nic

    • Stefan und Steffu 23. Dezember 2024 — Autor der Seiten

      Es ging wieder los ☺️. Viel Spass bei der Bettlektüre über Märchen aus tausendundeiner Nacht.
      Schöne Grüsse eben noch aus Kairo.

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