Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

Adéu Catalunya

Wer im Kontext einer Reise Spanien sagt, muss sein oder ihr Herkunftsland zumindest mitdenken. Ursächlich liegt dies im Umstand begründet, dass irgendwann zurückreisen muss, wer noch nicht pensioniert ist und dem entsprechend einer arbeitenden Tätigkeit nachzugehen hat. Begriffe wie ‚Heimreise‘ oder ‚Ferienende‘beweisen also einen merkwürdigen Drang in Erscheinung zu treten. ‚Leider‘, sind wir geneigt dem hinzuzufügen. Lamentieren ist möglich, ändert aber wenig. Also sehen wir davon ab.

Die spanische Sonne und die Pyrenäen bereits im Rücken, A9-en wir uns also  in nordöstliche Richtung. Ein Schild besagt, dass die Autobahn verlassen möge, wer das Zentrum von Narbonne aufsuchen möchte. Möchten wir aber nicht. Südfranzösische Städte sind über ein gewisses Kaliber hinausgehend so optimal nicht für Vans, zumindest wenn diese nicht einigermassen sicher auf einem Campingplatz abgestellt sind. Es geht also nicht ganz fehl, wer annimmt, dass wir an dieser Stadt vorbeifahren.

Für heute soll es Séguret sein, welches etwas abseitig von Orange angebracht wurde. Diesen Ort haben wir als Etappenziel identifiziert, weil es sich – es erstaunt wohl nicht – um so ein Les-Plus-Beaux-Villages-de-France-Teil handelt. Wir konnten auf der Karte noch eines finden, in welchem wir noch nicht waren.

Ich tue einen sehr tiefen Atemzug. Besser. Es hat hier einen Luft, dass ich vom Schreiben am Tisch hinter dem Fahrersitz wohl demnächst werde absehen müssen: Die Fahrt fühlt sich allmählich wie eine Schifffahrt an. Ungute Erinnerungen an unseren Segeltörn in der Karibik werden wach. Meist war es super schön mit dem Lagoon in den kleinen Antillen zu segeln. Aber eben nicht immer. Nein. Das jetzt ist scheisse. Vermutlich verstrichen nun noch zehn Minuten, oder dreissig Windböen, bis mein Magen seine Unzufriedenheit zum Ausdruck brächte. Wirklich heikel würde das nicht, aber erfahrungsgemäss wäre mir dann für neunzig Minuten etwas komisch. Ich setze mich also mal wieder vorne hin und mache Shotgun.

Kurzer Rast auf der Raststätte von Montélimar

So. Ich bin zurück. Séguret liegt unterdessen hinter uns, die A9 wich der A7, das Prinzip bleibt sich, einfach ohne heftigen Seitenwind, dafür mit den Atommeilern Tricastin I-IV, an welchen wir soeben vorbeiziehen. Über Séguret ist rasch berichtet, das Verdikt scheint eindeutig: Séguret kann besucht werden, muss aber nicht. Es verpasst nicht so viel und erspart sich zudem eine Fahrt quer durch Orange, wer von einem Besuch absieht.

Wir sind also auf der A9. Die Route tendiert in Richtung Schweiz, meine Gedanken zu unserer nächsten Reise. In zwei Monaten werden wir schon in fernen Landen sein. Die Feiertage kommen in diesem Jahr ausgezeichnet zu liegen und zwei vollen Wochen war schwer zu widerstehen. Also beschieden wir, dass wir die Feiertage heuer ausfallen lassen und den Winter partiell gleich mit über den Styx schicken wollten. Wir tauschen also die weihnächtliche Kilbi und Glühwein gegen Sonne und Kultur ein und werden ins 2D-Land reisen, also in das Land, in welchem sie so eckig und seitwärts gehen. Dazu dann kurz vor Weihnachten mehr.

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