Wenn Touristen dazu gebracht werden sollen, wie die Affen irgendeine entlegene Gegend zu pilgern, dann verwende man als Bestes, wär hätte es gedacht, besagte Affen.
Japanmakaken, Gattung der Meerkatzeverwandten – merci Wikipedia –, leben in den Berggebieten rund um Nagano und bilden neben Onsen und Skigebieten eine touristische Attraktion. Im Snow Monkey Park Jigokudani baden die auch Schneeaffen genannten Japanmakaken nämlich im Winter im dafür zur Verfügung gestellten outdoor Onsenpool. Im Herbst ist das Wetter jedoch dafür viel zu warm und das Wasser im Onsenpool ist, wie wir selber vor Ort erfühlen konnten, auch viel zu heiss dafür.
Der Geysir bei Jugokudani ist ein Hinweis auf heisse Quellen
Damit wir als Touristen trotzdem etwas von den Affen mitbekommen, werden die Tiere daher mit Futter angelockt. Das funktioniert ganz gut, denn wir haben das Vergnügen heute die Affen von nächster Nähe beim Getreide-Zusammenkratzen auf den Steinen rund um den Pool zu bewundern.
Die Schneeaffen baden mangels Schnee nicht, sind aber trotzdem um das Futter froh
Den Affen und Touristen scheint es wohl zu gehen
Sei es gut oder schlecht – wir geniessen den Tag in der japanischen Natur. Der Weg zum Snow Monkey Park führt über knapp 2 km durch einen Wald aus Sicheltannen, auch japanische Zeder genannt. Es ist eindrücklich die Affen so nahe von einem beobachten zu können. Auch wenn sie offensichtlich an den Menschen gewöhnt sind und durch das Füttern eine gewissen Abhängigkeit erlernt haben, leben die Tiere trotzdem noch wild in den Wäldern.
Vom Bahnhof Nagano gelangt man am schnellsten mit dem Bus vorbei an Apfelbaumplantagen zum Snow Monkey Park
Wir entscheiden uns für den Rückweg nicht mehr wie bei den Anfahrt den nahegelegenen Express-Bus zu nehmen, sondern wandern durch das Bäderdorf Shibu Onsen zur Bahnstation von Yudanaka. Auf diese Weise lernen wir auch noch etwas das ruhigere Japan abseits der blinkenden Grossstädte kennen, mit alten, teils etwas baufällig wirkenden Häuser. In Shibu Onsen gibt es auch neun öffentliche Onsen-Gebäude, die den Feriengästen vor Ort zur Verfügung stehen. Mit wenigen Ausnahmen machen sie von aussen nicht einen so einladenden Eindruck. Vielleicht sieht es im Winter anders aus.
Vorbei an Sake-Brauereien und öffentlichen Badehäusern geniessen wir das ländliche Japan
Die heissen Quellen sind in der Region jedenfalls überall präsent. Immer wieder dampft es aus ein Wasserlauf heraus und die Wärme und der leicht Geruch von verfaulten Eiern durch Wasserstoffsulfid liegt in der Nase.