Es ist ironisch. Kaum tritt man aus dem Zug und marschiert in Richtung Sehenswürdigkeit, fühlt man sich schon durch die Masse an anderen Touristen bedrängt, die sich ebenfalls in die gleiche Richtung bewegt. Eigentlich hat man diese tollen, unberührten Bilder im Kopf, für die älteren untern uns aus Reiseführern und Prospekten, für jüngere aus den unzähligen Social Media Beiträge von Influencern. Doch dann findet man sich plötzlich wieder in dieser Meute von Menschen, die alle am gleichen Ort das gleiche Foto schiessen will, weil das doch alle so toll finden. Man regt sich auf und merkt nicht mehr, dass man ja Teil des Problems ist.
Touristen wo man hinschaut. Nur mit Tricks (Langzeitbelichtung) bringt man sie zum „Verschwinden“
Der Fuji-Inari Schrein und der goldene Pavillon in Kyoto sind zwei so Orte. Eigentlich hätten wir den Besuch dort erst in zwei Tagen geplant. Da regnerisches Wetter angesagt ist, entschieden wir uns das Programm etwas umzustellen, um die zwei Hauptattraktionen von Kyoto bei Sonne besichtigen zu können.
Etwas abseits der abgetrampelten Pfade finden sich ruhige und genauso magische Orte
Kyoto ist ja für japanische Verhältnisse nur einen Steinwurf entfernt und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man kostengünstig und rasch von Osaka nach Kyoto bis vor die Sehenswürdigkeiten. Mit der digitalen ÖV-Karte auf dem Smartphone ist nicht einmal mehr ein Ticket nötig.
Die sich langsam zum Horizont bewegende Herbstsonne bringt den Kinkaku-ji förmlich zum leuchten!
Vielleicht haben wir uns nun schon etwas an die vielen Menschen gewöhnt, die es überall in den Ballungszentren von Japan gibt. Den vielen Touris und der Hitze zum Trotz sind wir von unzählbaren Anzahl an roten Torbögen im Fushimi-Inari-Schrein und der Schönheit des in der Sonne gleissenden Goldenen Pavillons überwältigt. Es war eine gute Idee, das Programm kurzfristig anzupassen.
Ausklang des Tags im Ausgehviertel Shinsekai