Katzen (猫: neko) und Hunde (犬: inu) haben wir keine mit nach Tōkyō (東京) mitgenommen. Auf der Autofahrt nach Frankfurt am Main wäre dafür auch kein Platz mehr im Kofferraum gewesen.
Nun startet sie als, unsere schon seit gut einem Jahr geplante Japanreise, die seit langem auf dem Wunschzettel der Familie stand. Nach 24 Stunden Reisezeit, einem angenehmen aber langen Flug und einiger technischer Schwierigkeiten mit der Immigrations-App und dem Bezug der Zug- und Metrotickets erreichen wir unser Hotel im Stadtteil Sumida von Tokyo müde, aber auch mit voller Vorfreude.
Nach dem langen Flug heisst es in der ungewohnten Umgebung mit den vielen unbekannten Zeichen zu navigieren
Am ersten Tag verschaffen wir uns einen Einblick in die pulsierende Grossstadt. Von pulsierend ist jedoch am 09:00 Uhr in der Früh in Tokyo offenbar noch nichts zu spüren. Während wir durch den leichten Jetlag bereits in der Früh wach geworden sind, beginnt das Leben in Tokyo, wie in vielen Grossstädten der Welt, offenbar erst so ab 10:00 Uhr in die Gänge zu kommen.
Nicht unweit von unserm Hotel befindet sich das Ryōgoku Kokugikan, die Sumo-Sporthalle und auf dem Weg nach Akihabara könnte man sich offenbar auch ein Gläschen Elsässischen Wein gönnen!
Das hindert die Japaner und ganz wenige Japanerinnen aber nicht, sich im Stadtteil Akihabara für irgend ein Anime-Event in einer mehre Blöcke umfassende Warteschlange aufzustellen. Wir sind fasziniert, dass alle artig einstehen, bei Kreuzungen die Strasse freihalten und in der mehrere 100 m lange Schlange ausharren ohne zu drängeln. Wir werden nie erfahren, was wir da weltbewegendes verpasst haben. Uns hinten in die Schlange anzustellen, kommt uns nicht in den Sinn.
Zuerst auf beiden Seiten einer Strasse über zwei Häuserblöcke hinweg und dann noch um die Ecke: das ist Anstehen für Fortgeschrittene!
So verlassen wir das verschlafene Akihabara und fahren mit der Metro zum Kaiserpalast. Auch wenn wir nicht beim Tennō Naruhito, dem japanischen Kaiser, zum Tee eingeladen sind, bietet die Parkanlage der östlichen Gärten bietet trotzdem Entspannung und kulturelle Reize. Schade steht die prachtvolle Burg des Shoguns Tokugawa Ieyasu leider nicht mehr.
In den östlichen Gärten des Kaiserpalast lässt sich der Trubel der Grossstadt vergessen
Dass die Idylle im Park trügt, wird uns klar, als unser Blick von dem Besucherbeich des südlichen Turm des Rathauses von Tokyo über die Stadt schweift. In alle Himmelsrichtungen erstreckt sich ein Meer aus Häusern. Da wird es einem nicht nur von der Höhe der Aussichtsplattform, sondern auch von den rund 9 Mio Einwohner:innen in der Stadt und den über 30 Mio Einwohner:innen in der Metropolregion schwindelig.
Stadt so weit das Auge reicht!
Mit etwas mulmigen Beinen wagen wir uns dann doch über die berühmte Kreuzung von Shibuya. Von allen Seiten werden wir von einer Menschenmenge umspült. Einzig die Büste des Akita-Hundes Hachiko bleibt still stehen und wacht wie eh und je auf seinen Meister.
Gewusel auf der Shibuya Kreuzung
Nicht nur kulinarisch mit Udon-Suppe und Yakitori-Spiessen sondern auch mit Anime und Mange kommen wir voll auf unsere Kosten
Innere Ruhe finden wir dann in einem Katzenkaffee in Akihabara wieder, wo unser erster Tag in Tokyo sein Ende nimmt. Wir sind nun also doch noch auf den Hund (犬: inu) und zu den Katzen (猫: neko) gekommen.