Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

Das Baden Grossbritanniens

Die Briten lieben Ihr Barbeque. Schade, dass sie nichts vom Grillen verstehen. Da wurde gemottet und gequalmt, dass man auf dem Campingplatz die Hand nicht mehr vor den Augen sah. Aber vielleicht musste das so sein und sie wollten ihr Grillgut nicht grillen, sondern räuchern. Wir mussten nachts um elf alle Luken des Malibu schliessen, weil offenbar manche Lagerfeuerromantik haben wollten. 

Der Feinstaub der Grillöfen färbt den Mond rot ein … oder so

Morgens durchlüften? Vergiss es, es qualmt wieder überall um Gott Erbarmen. Stimmt, zu einem English Breakfast gehören die obligaten Würste dazu. English Breakfast ist bei uns nur der Tee. Das ist feinstaubärmer, besser für die Herzkranzgefässe und Bergamotte duftet herrlich. Mit eingeschalteten Nebellichtern fuhren wir weiter.

Bath scheint in der Gegend the place to be zu sein. Voll mit Touristen. Wir verstehen sie gut, Bath wartet mit imposanten Bauten, einem malerischen Fluss und Weltkulturerbe auf. Bath beherbergt die besterhaltenen Bäder des römischen Reiches, welche sogar noch funktionstüchtig wären. 

Das aargauische Baden wurde von den Römern ihrer Thermen wegen Aquae Helveticae genannt, also helvetische Wässer. Bath, Baden, Baden, Bath, Römer, Römer, voilà, fertig ist der Zusammenhang. Im Gegensatz zu Baden reisen die Leute eigens nach Bath an, um dieses zu besuchen. Nach Baden fährt nur, wer muss. Oder da wohnt, was letztendlich auch auf ersteres hinausläuft. Etwas zu Unrecht finden wir, denn Baden ist durchaus auch einmal ein Besuch wert. Kann man mit einem Besuch des Wasserschlosses verbinden. Dieses suchte ich einst aber ziemlich lange, weil ich so eine Art Neuschwanstein mit Prinzessin und Einhörnern im Garten im Kopf hatte. Man hätte mich auch darüber unterrichten können, dass es sich beim Wasserschloss in etwa so sehr um ein Märchenschloss handelt, wie dies bei einem Türschloss der Fall ist. Reisen bildet.

Bath jedenfalls kam sogleich erneut auf unsere Bucket list drauf, wir werden der Stadt beim nächsten Mal zwei Tage anstelle der zwei Stunden einräumen, welche Malibu auf seinem Parkfeld zu Gute hat. Dann werden wir auch die römischen Thermen besuchen. 29 £. Each. Und das wohl besser im Voraus gebucht. Die Kolonne beim Eingang zu diesen war eindrücklich.

Wir stehen auf einem hübschen, kleinen und privaten Campingplatz. Blick auf zwei Goggohüü, welche ännet dem Holzzaun stehen. Es macht den Anschein, dass wir heute kostenfrei Gäste sein sollten. Als erstes halfen wir drum jemandem beim Einsteigen in ein Auto. Das hört sich nun leichter an, als es war. Als wir ankamen, waren sie zu fünft seit einer Stunde damit beschäftigt. Als dies geschafft war, war die Partnerin des Betreffenden so froh, dass sie uns umarmte. Die Briten sind nicht nur höflich, sondern auch herzlich. Auf der Fahrt hierhin reflektierte ich das erste Mal darüber, wie schön es an sich ist, dass sich Autofahrende bei jeder etwas engeren Vorbeifahrt aneinander abschliessend zuwinken. Auch in den Geschäften: Zuerst wird gelächelt, gefolgt mit einem «Good morning. How are you? How can I help you today?». Im Schweizerdeutschen geht das deutlich effizienter, nämlich: «Was wöit Dir?». Ich glaube, wir bleiben auf der Insel. Das viktorianische Häuschen, welches wir vor knapp zwei Wochen auf einem Inserat entdeckt haben und welches in Hastings für eine knappe Kiste zu haben ist, will mir irgendwie nicht mehr als dem Kopf. Bei uns kriegst du dafür keine Dreizimmer mehr, etwas westlich von Dover gibt es dafür ein kleines Schloss. Also kein Wasserschloss. Ein richtiges.

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