Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

Summer in Somerset

Wir verliessen Moor und Pferd und machten uns wieder auf ans Meer. Kaum nachdem wir die Grenze von Devon nach Somerset passierten, kickte der Sommer mit einem markanten Temperaturanstieg rein. Dazu passend steht der Malibu jetzt am Strand des Bristol Channels, das Meer im Heck und in unserer Sicht. Das Raumtermometer zeigt wohlige 35.3° an. Wäre dies die Aussentemperatur, müssten um die sechzehn Grad hinzugerechnet werden. Bei 51° ist es aber gar nicht mehr schön im Van – hatten wir schon mal. Dann besser 51° nördlicher Breite und am Bristol Channel. Auf dem Tisch stehen zwei Ventilatoren. Und und ein Gläschen Cardonnay. Eisgekühlt. Das Meer sei angenehm. Sagte Stefan. Ich gehe da nicht rein. Bei meinem Glück erwischt mich sonst bestimmt die einzige Qualle, welche sich in den Bristolkanal verirrt hat.

Auf dem Weg hierhin besuchten wir die Cleeve Abbey. Diese sei die besterhaltene von ganz England. Sagte der mit einem Schildchen von English Heritage behangene ältere Herr, der als Volunteer den Besuchern abpasste und ihnen dann ungefragt alles über das Kloster erzählte, was er wusste. Und er wusste viel und Alles ist eine ganze Menge. Dabei liess er sich auch nicht davon abhalten, als wir umhergingen. Er folgte uns dabei einfach. Der Mann ist begeistert und konsequent. Das beeindruckte mich. Und so wissen wir nun, wieviele Mönche hier wohnten (28), wer die kaum erkennbaren Schiffgraffitis bei der Treppe zum Dormitorium anbrachte (die Bauern), wozu das Loch in der Türe war (Katzentürchen; das war lustig), wieviele Vagabunden der König hängen liess (mehr als 70‘000; weniger lustig und nicht nett), wieso der Bach rund um das Kloster ging (so angelegt) und so weiter, und so fort. Ich könnte nun noch lange weiterfahren und weiss nun mehr über das Kloster, als über meine Heimatstadt. Und durch diese führe ich selber Stadtführungen durch.

Irgendwann traten weitere Besucher in das Dormitorium herein und er liess kurz von uns ab, um sich denen zuzuwenden. Sein temporales Abgelenktsein nutzten wir auf dem Fuss und machten einen leisen Abgang. Dieser sollte sich als nicht ganz nachhaltig erweisen, denn beim späteren Versuch die Klosteranlage zu verlassen, wurde er unser gleich wieder habhaft. Der Mann geht auf die achtzig zu und schafft es irgendwie, zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort in der nicht eben kleinen Anlage zu sein. Respect. Dafür wissen wir nun auch alles über die Umgebung. Und Alles ist eine ganze Menge.

In Minehead am Bristolkanal kommt schon etwas Sommerstimmung auf

Gerne hätten wir den Abend in Minehead am Strand genossen, wenn da nicht die Poser-Kiddies mit ihren heulenden Rostlauben gewesen wären … dazu morgen mehr

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