Bevor Norwegen zu Norwegen wurde, waren die Leute hier manchmal Wikinger. Wobei Wikinger kein Volk, sondern mehr so eine Tätigkeit war. Ein Hobby halt. Die Leute hatten ja noch keine Smartphones oder Game-Konsolen. Da musste noch erfinderisch sein, wer Action wollte.
Znüni-Pause in Tønsberg, der ältesten norwegischen Stadt. Wir haben uns statt für Raclette oder einer Schaufel Garnelen ganz klassisch für Kaffee und Kuchen entschieden.
Kurzer Halt beim Familienhaus von Edvard Munch in Åsgårdstrand
Im Englischen gibt es das Verb to go viking, was die Tätigkeit ganz gut beschreibt. Nun sind wir in eben der Weltgegend, wo sich diese spezielle Seefahrertätigkeit einst anbot. Als woke Besucher von fremden Ländern wollen wir stets in Kulturen eintauchen, um für solche ein Gefühl zu entwickeln. Zudem gilt es als höflich, sich Kulturen anzupassen. Und so beschlossen wir, dass es heute eben going viking sein sollte.
Um solches zu tun, braucht es entsprechendes Equipment, vor allem ein Langboot. Nun fügt es sich trefflich, dass wir ein solches mitführen. Bisher tat das Boot auf dieser Reise vor allem eines: Saublöd im Weg sein. Jedes mal, wenn wir an die Fahrräder rankommen wollen, muss das Boot zuerst raus und danach wieder rein in die Garage des Malibus und ein Leichtgewicht ist dieses eben nicht, zumal in der grossen Tasche neben dem Boot auch Sitze, Pumpe, Schwimmwesten, Seesack, Helme, Kurz- und Langschwerter, Schilde und Speere verstaut sind.
Die Grimestadbukta führt zum Oslofjord, dieser hinaus zum Skagerrak und wir das Boot runter an eine für die Einwasserung geeignete Stelle. Ein paar Minuten später war das Boot auf 10 PSI bretthart aufgepumpt und bereit, wir alsbald eingewassert. Wir konnten auf Wikingerfahrt gehen!
Norwegisches Zvieri mit Waffel und Blick auf den Skagerrak