Frankreich hat unter anderem Landschaft und als da ist eine davon der Parc naturel régional du Pilat, auf Deutsch übersetzt heisst das Hügeliges Gebiet in dem sich die Häse und Füchse gute Nacht sagen. Wenn man das Gebiet nicht explizit sucht, man fände es bestimmt nicht und einmal drin bin ich mir nicht sicher, ob es einen Weg wieder hinaus gibt.
Vulkanschlot, Polignac mit Château und Tierwelt
Die Zufahrt zu Sainte-Croix-en-Jarez – der Ortsname ist länger als der Ort an sich – führt durch dermassen enge Pfade, dass Malibu froh war, dass ihm keine Fahrzeuge entgegenkamen und die Kühe am Wegrand schauten komisch. Die lila Kuh von Milka kennen sie vielleicht, aber nicht die in Marinablau métalisé.
Wir sind nun eben in Sainte-Croix-en-Jarez. Das war einmal ein Kloster, nun ist das Kloster ein Ort. Meist sind Orte um Kloster rum, aber die Franzosen hatten nach der Revolution und dem ihm folgenden Laizismus mit Gotteshäusern bekanntlich in der Regel anderes im Sinn. Immerhin steht hier keine Guillotine mehr rum. Oder zumindest haben wir keine gesehen.
Auch Sainte-Croix-en-Jarez ist eines der Les Plus Beaux Villages de France
Sainte-Croix-en-Jarez hat man rasch gesehen und abgesehen von ein bisschen hübsch kann der Ort nichts. Aber vielleicht ist das ganz gut so, auf diese Weise chillen wir mal einen Nachmittag. Freudenreichs Pinot gris Claire ist im Kühlfach und unten bei der alten Mühle holen wir uns gleich Chèvre, den wir auf die Rösti tun, welche wir am Abend zubereiten wollen. Käse hätten wir auch in der Schweiz einkaufen können, aber Käse nach Frankreich importieren war mir dann doch zu schräg. So von wegen Eulen und Athen und so.
Nun sind wir aber eben nicht bei den Eulen, sondern bei den Füchsen und Häsen und den Malibu auf der engen Anfahrt um die Ecken hievend raunte ich zu Simon, dass man meinen könnte Interpol suche uns, weil uns hier bestimmt niemand fände. Nicht mal unter Zuhilfenahme von Satelliten, wir stehen nämlich gut verschlauft zwischen Blattwerk.
Die Stille in Sainte-Croix-en-Jarez ist schön
Gestern versprach ich Euch und kündete Simon unheilvoll an, dass ein Blogtext von ihm durchaus erwünscht sei. Wollen wir ihm mal die Tastatur an der Halbdinette rüberschieben und schauen, was passiert? Das machen wir doch – here we go:
Wer mich kennt, der weiss, dass ich mich mit dem geschriebenen Wort eher schwer tue, aber wie Steffu ja mehrfach sagte: „Wir sind hier zum Arbeiten und nicht zum Vergnügen“. Also nun doch noch ein paar Worte meinerseits. Erstaunt war ich wie schnell sich die Ferienstimmung einstellte, da sich die sonst übliche Anreisezeit auf ein Minimum beschränkte und wir uns nach kurzer Fahrt bereits auf französischen Boden wiederfanden. Zur Entspannung beigetragen hat auch die Tatsache, dass wir Hotel, Restaurant und Auto in einem hatten und so spontan von Les Plus Beaux Village zu village reisen konnten (praktisch für mich: auch der Fahrer war inklusive). Für mich ein neues Konzept des Reisens, dass ich nach einem doch sehr intensiven letzten halben Jahre sehr schätze.
Um einige Eindrücke und Gedanken reicher, reise ich heute wieder zurück in die Schweiz. Es wird aber bestimmt nicht mein letzter Besuch in Frankreich gewesen sein.
Es tat gut, merci Steffu!!