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Stefan & Steffu's travels

Über Boris und Hamlet

Something is rotten in the state of Denmark. Marcellus lag damit zweifelsfrei richtig, als er darüber sinnierte, was die Erscheinung des kürzlich gemeuchelten Königs im Aggregatszustand eines Geistes bedeuten könnte. Tot, aber mehr im übertragenen Sinn ist nun wohl auch crazy Boris und das ging jetzt plötzlich so schnell, dass wir es nicht mal mehr dorthin schafften, bevor er schliesslich doch einsah, dass es vielleicht besser sei, dass er endlich und nun gut. Boris zieht also ab, Hamlet aus und damit mehr oder weniger alle ins Unglück. Also trug es sich zwar im State Dänemark zu und nicht in England, aber Shakespeare, dessen Geist das Werk entsprang, war Engländer, Boris ist es noch immer, wir nicht, aber wir wollen trotzdem da hin.

Dazu müssen wir jedoch zuerst Frankreich und danach den Kanal queren. In Frankreich gibt es auch grosse Künstler und Literaten, oder gab es sie zumindest. Welches Beispiel wollen wir heranziehen, damit wir uns etwas darunter vorstellen können? Doch, Simon de Beauvoir soll es sein, Le Deuxième Sexe sei genannt. Bevor Ihr Euch nun aber denkt ja, ja, ist ja gut; ich habe Le Deuxième Sexe nicht gelesen. Hamlet auch nicht. Wohl aber die Elektra von Hofmannsthal. Nach dem Besuch eines Theaters, in welchem Anouk mitspielte. Da dachte mir nämlich, boah, ey, dachte es mir, das sollte ich auch noch lesen. Wie es sich für eine gute Tragödie gehört, sieht Elektra genau kommen, was sie selber anrichtet und am Schluss sind natürlich mehr oder weniger alle tot und sie lamentiert. Ziemlich geil also.

Nun war die Elektra aber Griechin und der Hofmannsthal Deutscher, die Beauvoir Französin, wir Schweizer, jedoch keine Literaten, der Tolstoy schon, jedoch Russe, aber den habe ich noch gar nicht erwähnt und weiter ausgeführt sei das auch nicht, weil mir die Russen derzeit so ziemlich auf den Zeiger gehen. Bleibt also der Shakespeare und der ist Engländer und Weltklasse. Darum wollen wir da hin. Im Globe Theatre waren wir zwar schon mal, zumindest in dessen neuzeitlichen Nachbau, aber ich war etwas enttäuscht. Ich hätte mir gehofft den Shakespeare anzutreffen, aber Künstler sind ja auch vielbeschäftigte Menschen und vermutlich war er gerade auf Tournee.

Aber da die Schweiz ein Binnenland ist und damit die totale Absenz von Meer einhergeht, Grossbritannien als von Meer umgebene Insel wiederum genau als Gegenteil darstellt und darüber hinausgehend kein Land ist, sondern mehr einen geografischen Sachverhalt beschreibt, ja darum ist Grossbritannien von der Schweiz aus eben nicht ohne ein dazwischen liegendes Medium zu erreichen und in diesem Fall ist das eben Frankreich. Plus Kanal. Zwischen Frankreich und England bestand lange eine erbitterte Feindschaft, aber das legte sich, wobei sie in jüngster Zeit doch tatsächlich allen Ernstes wegen den Fischgründen sogar in Erwägung zogen, die Marinen zu bemühen. Man stelle sich das mal vor. Aber das wird sich bald von alleine geben, Stichwort Überfischung.

Weiter nach Norden

Was uns betrifft, werden wir die Fische in Ruhe lassen, zumindest während der Überfahrt. Fish and Chips werden irgendwann schon sein müssen. Aber nicht bevor wir drüben sind, so seefest wie ich bin, besteht nämlich eher die Gefahr, die Fische zu füttern. 

O, what a rogue and peasant slave am I! (auch Hamlet, 2. Akt, 2. Szene).

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