Heute standen wir irgendwie mit einem Mittferienblues oder weiss der Teufel was auf. Das ist doch eine gute Stimmung für den Besuch einer Nekropole.
Also eigentlich handelt es sich um das Felsenkloster Saint-Roman. Mönche hauten sich hier im 5. (!) Jahrhundert eine Kirche, Klausen und alles was sonst noch so dazugehörte aus dem Felsen. Wir können das gut verstehen – Sandstein ist dafür enorm dankbar. Wäre spannend gewesen, ob sie das auch bei Granit getan hätten.
Felsenkirche und Grablagen – Abbaye Saint-Roman
Vor allem aber spitzten sie Gräber ohne Ende aus dem Gestein. Man muss also weder Archäologin sein, noch bedarf es besonderer Fantasie um zur Erkenntnis zu gelangen, wozu die nach Osten ausgerichteten Löcher gut waren. Wobei … mir kam da die Idee eines gigantischen Irrtums: Könnte es nicht auch sein, dass es sich bei der Anlage nicht um ein Kloster, sondern um eine spätantik, frühmittelalterliche Grossbäckerei handelte? Dort wo die Kirche reininterpretiert wird, könnte eingeheizt und in den darüber liegenden Vertiefungen grosse Cakes oder Brotlaibe gebacken worden sein. Korn war dazumal hinlänglich bekannt, Hefe auch und die Technik des Kuchen- und Brotbackens sowieso. Ich tat von der Anhöhe einen Rundblick in die Landschaft. Der Brotbedarf musste gewaltig gewesen sein und dabei ist die Gegend selbst heute nur lose besiedelt.
Wie auch immer – Stefan wünschte Meer und Meer hat es in der Gegend. Mal etwas sein und nicht stets Kampfsightseeing ohne Ende tut uns sicher auch gut. Und schliesslich kriegt man am Meer auch Brot. Ein Grund mehr dahin zu fahren.