Mittwoch ist Markttag in Goudargues. Nachdem wir gestern bei einem Abendspaziergang noch unverhofft die Gastfreundschaft der Region kennengelernt haben – es kann also vorkommen, dass man urplötzlich zu einem Ricard und einem freundschaftlichen Schwatz eingeladen wird – bildet Goudargues heute die perfekte Kulisse, um stilsicher die Grundzutaten für eine Tartiflette aufzutun.
Abendstimmung mit Baby-Golden Retriever im Longuedoc-Roussillon
Heute wollen wir nämlich unseren Gastgebern eine solche darbieten. Reblonchon kommt besser, wenn Du ihn auf einem französischen Markt und nicht in einer heimischen Käserei besorgst. Zugegeben, er wird käumlich anders schmecken, aber es zählt ja auch der bei den Köchen entstandene Eindruck. Das Ambiente isst ja mit, wie der Volksmund sagt. Der Begriff Volksmund gemahnt ja zudem an Essen. Ein Pfund Reblonchon macht gleich eine ganze Käsescheibe und dann noch eine halbe Munster dazu und ein Schwatz mit dem Standbesitzer. Nebenan Julienne geschnittener Lardon gekauft, zwei Kilo Kartoffeln, Zwiebeln, Muskatnuss und einen lokalen Weisswein et voilà. Die Ingredienzien müssen nun nur noch mit den Bromptons durch einen Teil des Languedoc-Roussillon transportiert und in der Küche des Landsitzes zu einer Tartiflette verdichtet werden. Vive la France. Kommt gut.
Auf dem Markt in Goudargues findet man alles, um der französischen Kulinarik zu frönen
Natürlich müssen wir dazu heil zurückkommen. Nicht wie beinahe auf der Hinfahrt nach Goudargues, wo wir uns fast ein idealtypisches Beispiel dafür lieferten, dass Missverständnisse die wohl häufigste Form von Kommunikation sind.
Ich: „Achtung, Lastwagen!“, gemeint: Von Hinten nähert sich ein Lastwagen.
Stefan verstand: Geh besser auf das Trottoir, glaubte mich bereits auf demselbigen und legte eine Vollbremsung hin. Ich auch, aber halt dreiviertel Sekunden Auge-Rückenmark-Bremsbefehl-Fäuste-zugreifend bedingt zeitverzögert und schon schepperte es, Bromtons ums Haar kaltverformt.
Ob sich der Lastwagenfahrer wohl wunderte? Wahrscheinlich schon.
Dann doch lieber Blogschreiben im Café des Sources beim Marktplatz.
Die Konsistenz des Marktplatzes könnte darauf hinweisen, dass hier sonst Petanque gespielt wird. Wir hätten unsere Kugeln eigentlich auch von zu Hause mitbringen können. Aber vielleicht ist es bei unserem heutigen Geschick auch besser, wenn wir diese nicht dabeihaben, die Gefahr eines kugelinduzierten Schädelbasisbruches wäre wohl zu gross. Aktennotiz: Beim Zubereiten der Tartiflette Landhaus nicht abfackeln. Das wäre noch schöner. Ob heute wohl der Mars im dritten Haus der Waage steht?
Eindrücke von der Fahrradtour, das Baguette stilsicher mit dabei
Mittagsrast am Wasserfall
Sehr schön, aber auch sehr gefährlich – daher ist Baden hier verboten
Schon hässlichere Ortschaften gesehen – Roques sur Cèze
Nach der Vélotour ab in die Küche
Et voilà la tartiflette – so sehen zwei Millionen Kalorien vor dem Backen aus
Ursula Wokaun 29. September 2021
Lieber Stefan
Wie immer. Einfach toll und amüsant ist dein Block.
Wünsche euch noch viel Spass und schöne Ferien.
Grüessli Ursi 🙋🏽♀️
Stefan und Steffu 29. September 2021 — Autor der Seiten
Hoi Ursi
Vielen Dank für die Nachricht.
Weiterhin viel Spass beim virtuellen Mitreisen und liebe Grüsse aus dem Languedoc-Roussillon
Stefan & Stefan
Silvia Frei 14. Oktober 2021
Liebe Steefelis
War schön, euch bei uns zu Besuch in Goussargues zu haben! Gerne erinnern wir uns an den Sponti Ricard bei Emma und Pascal und an die zwei Millionen Kalorien der Tartiflette, die ganz herrlich geschmeckt haben.
Amitiés de la part de
Silvia et Daniel
Stefan und Steffu 14. Oktober 2021 — Autor der Seiten
Vielen Dank, dass wir in eurem kleinen Paradies verweilen durften!