Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

La Grande Nation

Deutschland geht zum Reisen ganz gut, vor allem mit Wohnmobil. Zudem Bayern in Ehren, aber wir haben nun genügend Potemkinsche Städte gesehen. Wir beschlossen daher wilde Hühner zu sein und einen weiten Haken nach Westen zu schlagen. Schöne Altstädte gefällig? Da kann es nur eine Antwort geben – la Grande Nation!

Wir also morgens beizeiten auf die Pneus und ab auf die Autobahn. Ulm, Stuttgart, Karlsruhe, in dieser Reihenfolge zeigt die ballistische Kurve nach Lothringen und so soll es sein. In Frankreich haben sie im Sinne der Förderung kleiner und hübscher Städtchen ja bekanntlich das Label „Les plus beaux villages de France“ erfunden und mit Saint-Quirin haben wir in einem vernünftigen Tagesziel-Perimeter auch rasch ein solches ausgemacht und dem Van GPS-mässig den Auftrag gegeben, er möge doch dorthin fahren. Bis dahin sind es zwar total 380 Kilometer, aber der Wagen hat schon deutlich längere Tagesstrecken bewältigt. Zudem war unsere Reise bis hierhin von verhältnismässig kurzer Distanz.

Vive la France!

Für‘s Corona-Protokoll: Wir prüfen unsere jeweiligen Ziele gut, damit wir nicht in Quarantäne müssen. Weil ungut wäre das. Stefan sorgte letzthin auf einer Fahrt GPS-gestützt millimeter-genau dafür, dass wir ja nicht in eine rote CoVid-Taliban-Zone geraten. Ich meinte dann aber, dass wir uns auch des Verstandes betätigen müssten: Wenn wir unterwegs mit unserem Van einer Person näher als zwei Meter kommen, ja, dann haben wir sie wohl überfahren. Göttin behüte!

Sind jetzt plus-minus auf Höhe Karlsruhe. Für einmal assistiert Stefan dem Van. Ich sitze hinten am Tisch, hacke in die Tastatur und geniesse das Geräusch des Regens auf der Frontscheibe. Brüskes Anbremsen, Warnblinker, Dichtewellen bedingter Stau. Egal. Wir sind auf der Reise und nicht Dr. Kimble auf der Flucht.

Zurück aus der Zukunft? Gestrandet irgendwo in Baden-Würtemberg

Wir verliessen also unlängst Bayern und queren Baden-Württemberg. Ich könnte nun an dieser Stelle ein Zwischenfazit ziehen, wie ich es auch schon zu tun pflegte. Mache ich aber nicht. Wie sagte mal unser Bundesrat Ueli Maurer zu Journalisten: „Kä Luscht.“ Ich auch nicht. Einfach auf Bern- und nicht auf Züridüütsch.

Dorfrundgang durch Saint-Quirin

Die Kirche von Saint-Quirin

Woran Du merkst, dass Du in einem Dorf in Lothringen angekommen bist? Du schaust Dich um und wähnst Dich in einem Standbild längst vergangener Zeiten. Aber dann bewegt sich ein Vorhang und Du weisst, dass Du wahrgenommen worden bist und nun wahrscheinlich für drei Tage Dorfgespräch bist. Die Kiddies, welche Dir entgegen kommen, sehen genau gleich aus wie zu Hause. Es gibt aber einen Unterschied – sie schauen Dich etwas vorsichtig an. Dann grüssen sie Dich. Frankreich, welch herrliches Land.

À votre santé!

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