A5 auf Höhe Baden-Baden, deutsche Kampfautobahn: Einer der Vorteile eines Vans ist, dass ich mich auf der Fahrt in die Halbdinette setzen und am Tisch Reisetagebuch oder Blog schreiben kann, je nach Perspektive. Also um nicht einen minimal (grob-)fahrlässigen bis schwer kriminellen Eindruck zu vermitteln; der Van wird von Stefanen gelenkt. Reiseliterarisch tätig zu sein beim Lenken ginge drum nicht so gut, da käme wohl kein vernünftiger Text raus. Aber blenden wir ziemlich exakt 24 Stunden zurück.

Gestern machte ich früh Feiermittag, da die Arbeitszeit etwas überbordete in dieser Woche. Aber Besprechungen sind Besprechungen und aus Meetings rauslaufen wäre doch sehr unschicklich. Es sollte sich weisen, dass der etwas frühere Schluss ganz gut war, gab es doch noch so einiges zu tun, bis wir schliesslich den Malibu aus der Garage rauslöten konnten.

Erster Stopp Rothrist bei der Family. Schliesslich drehen Patensohn und Nichte jeweils völlig leer, wenn wir zu Besuch kommen und wir wollen die Kinder ja nicht um das Vergnügen bringen. Und die Hunde freuen sich ja auch stets. Und die Eltern auch. Vermuten wir mal. Ich will nun aber nicht allzu sehr auf die gestrigen und heutmorgigen Familieninterna eingehen, nicht weil es indiskret wäre, sondern weil es da nicht allzu viel für die geneigte Leser*innenschaft Lesenswertes zu berichten gäbe. An dieser Stelle will ich aber doch die Sitzbezüge verdanken, welche Muttern mir auf meinen Wunsch hin zum Geburtstag gebeizt hat. Im Sommer sind solche aus Frottéstoff genähten Bezüge super, damit die Crew nicht an den Ledersitzen kleben bleibt.

Heute morgen mussten wir beizeiten in See stechen, da wir noch ännet der Grenze TÜV Süd mussten. Umweltplakette für unseren 🚐 lösen. Muss man ja haben heute. In Frankreich auch. Aber eine andere. Auch Belgien, Spanien, Portugal etc. pp. haben solche. Natürlich stets andere. Siehst Du ja gar nicht mehr zum Fenster raus. So ‘ne Scheisse – da fragen wir uns schon, wozu es eine EU gibt, aber wir müssen ja nicht alles verstehen. Alas klebten wir die deutsche Umweltplakette in Lörrach oben rechts auf und mechten auch noch das französische Pendant an, welches wir letzthin bestellt hatten. Unten rechts. Weil die Französische unten rechts sein muss. Da unser Auto ab sofort feinstaubpartikelminimiert fährt, kawestierten** wir den Tank gleich noch um 60 Liter Diesel. Schliesslich haben wir Strecke vor uns.
Auf dieser ist irgendwann unlimitiert und das reizte mich dann doch so sehr, wie andere Leute die Unterwäsche von Pink (oder einer anderen Dame der Wahl). Also Stempel runter, Klumpfuss aufs Pedalige und los von Rom. Kurze Zeit später lagen 160 Sachen an und da gaben die 3.5 Tonnen dann schliesslich ihren Kampf gegen den bekanntlich im Quadrat zur Geschwindigkeit zunehmenden Luftwiderstand auf. Aber 160 geht. Die eine oder der andere Überholte wird sich wohl etwas gewundert haben, dass ein solcher Klotz wie von der Tarantel neben ihnen vorbeizog, aber sei‘s drum. Der Verbrauch stieg erwartungsgemäss in völlig verantwortungslose Dimensionen und so drollten wir uns forfür wieder standesgemäss und gemächlich auf der rechten Spur. So kommen wir schliesslich auch gen Norden. Und zwar entspannt.
** Mil Abkürzung für Kampfwertsteigern
Hans 13. Juli 2020
…also bei 160 über die deutsche Kampfautobahn würde mir wohl schlecht, aber ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Trotzdäm: Heit Sorg und reiset guet!
Euch zusammen wünsche ich wunderschöne Entdeckungen, viele bereichernde Erlebnisse und Begegnungen. Herzlich grüssend
Stefan und Steffu 13. Juli 2020 — Autor der Seiten
Hoi Hans
Besten Dank!
160 ist in der Tat zu stressig. Das gepflegte Cruisen ist seine Sache mehr.
Sommerliche Grüsse aus dem Norden
Stefan & Stefan
Adrian 13. Juli 2020
Toller Post, ich wünsche Euch gute Reise „gen Norden“. Besten Dank und Gruss aus dem Büro am Guisanplatz, Adrian.
Stefan und Steffu 13. Juli 2020 — Autor der Seiten
Moin Adrian
Danke Dir. Schön bist Du mit dabei!
In Bälde folgt der Beitrag „Marzipan“.
Häb’s guet & bis die Tage
Stefan