Zagreb scheint in Partylaune zu sein. Der Herr an der Rezeption meinte, der Weihnachtsmarkt dauere nun schon drei Wochen an, gehe nochmals eine Woche und er sei allmählich geschafft. Das Bufta-bufta vor unserem Fenster hielt bis weit nach Mitternacht an. Irgendwann war aber Ruhe.

Heute Morgen traten wir selbstverständlich unsere Erkundungstour durch die Stadt an. Auf dem Markt bestaunten wir das schöne Gemüse und fragten uns, wo sie solches zu dieser Jahreszeit wohl herhaben. Unterdessen ist es nämlich bitterkalt und in der steifen Brise wirken die Temperaturen noch frostiger.

Direkt um die Zagrebačka katedrala führt eine Mauer mit Wehrtürmen – da wurde in der frühen Neuzeit kein Aufwand gescheut die Kirche zu sichern. Aus dem grössten Sakralbau kroatiens schalmeiten viele Stimmen – Sonntagsmesse. Wir wollten eh in die Kathedrale und so gesellten wir uns zum Gottesdienst. Die Bänke waren komplett gefüllt, viele Besucher mussten sogar stehen. Eine volle Kirche ist bei uns ein seltenes Bild. Hier scheinen die Leute frommer zu sein. Möglichst diskret nahmen wir uns wieder aus der Messe raus und verliessen das Gotteshaus in Richtung Kälte.

Eine Gasse hoch, eine andere runter, Zagreb ist durchaus hübsch. In der Oberstadt erblickten wir den Turm Kula Lotrščak, oben lugte gerade jemand aus dem aufgesetzten Türmchen raus. Daraus schlossen wir, dass dieser erklommen werden kann und in einer Stadt oben raus schauen ist immer gut, weil Übersicht verschaffen.



Bereits wieder Kopfschmerzen und Schmerztabletten alle. Zu unserem Glück kamen wir an einer sonntags geöffneten Apotheke vorbei und ein Zehnerpack Ibuprofen 200 kostete uns gerade mal umgerechnet zwei Stutz fünfzig. Die Tabletten waren länglich und wie Nüsschen verspiesen wir diese.


Besucherinnen des Weihnachtsmarktes können zwischen rund 1000 Futterständen wählen. Allerdings gibt es fast bei allen vor allem Würstchen. Ausser bei denen, bei welchen es Süsses gibt.

Unser Hotel, eben direkt dem Zentralplatz Trg bana Josipa Jelačića anschliessend, erlaubte es uns den Gaffee quasi direkt in einem Schaufenster einzunehmen und ich mache es manchmal noch gerne wie die Katzenbussis, also rausschauen.

Stereotypen mag ich nicht so, aber an einem scheint hier schon etwas dran zu sein: Es gehen viele Männer in Trainerhosen umher. Sicherlich ist das bequem, aber Karl Lagerfeld würde sich im Grab umdrehen.
