Allen Widrigkeiten zum Trotz hat es Thomas gestern doch noch nach Amsterdam geschafft. Aber eine Zangengeburt war das. Er berichtet dann aber gleich selber davon. Mir tat er jedenfalls Leid, zumal ich bereits seit einigen Stunden Amsterdam chillen konnte.
Aber lassen wir ihn selber zu Wort kommen:
Bätterkinden – Amsterdam in 12 Stunden
Am Sonntag startete ich um 08.30 Uhr in Bätterkinden meine ,,Reise nach Amsterdam“. Geplante Fahrzeit war exakt 8 h 55 min. Ich ahnte natürlich nicht, dass diese Bahnreise, einige Überraschungen bieten und 3 h länger dauern würde.
Bis Frankfurt klappte noch alles wunderbar. Ab dann fast nichts mehr wie geplant. In Frankfurt Zugausfall nach Amsterdam. Deshalb Ersatzzug nach Duisburg und von dort weiter nach Holland. Aus 55 min. Umsteigezeit im Ruhrpott wurden wegen Verspätung noch 5min. Auch der Zug Duisburg-Arnhem sollte es seinem Vorgänger nich viel besser nachmachen und in Arnhem waren es statt 15 min. noch 3 min. für einen Zugwechsel. Hätte der Lokführer nicht vorzeitig die Türen gesperrt, hätte sich der Sprint auf das richtige Perron auch gelohnt. Statt um 17.25 Uhr erreichte ich schlussendlich um 20.05 Uhr Hollands Hauptstadt. Nach diesen Strapazen freue ich mich nun auf zwei entspannende Tage in Amsterdam.
Als Thomas eben rund drei Stunden verspätet kurz nach Acht abends eintraf, verrissen wir dann nicht mehr allzu grosse Stricke. Eine Führung durch unser verrücktes Hotel musste dann aber schon noch sein – ich freakte einfach zu sehr dafür – aber dann hauten wir uns in die Sauna. Das tat gut, zumal ich die vorangehenden beiden Nächte und auch unterwegs an den Ranzen fror. Scheisswinter.
Heute ist der erste Tag, an dem ich nicht gleich weiterreise und ich spüre, wie sich die Batterien aufladen. Ist irgendwie ein Seich jeden Tag weiterzureisen. Eigentlich wüsste ich es. Dr. Kimble auf der Flucht. Aber nun entschleunige ich die Reise etwas. Mit Interrail kann man ja selber bestimmen, wann wieviel.
Ich auf dem Hund, weil bereits das dritte Land am dritten Reisetag und Thomas von seinen Strapazen sowieso und so schliefen wir heute Morgen aus. In meinem Fall heisst das bis Acht, das muss genügen, ein bisschen wollen wir uns die Stadt schon beschauen, bevor es dunkelt – auch ein Nachteil vom winterlichen Reisen auf der nördlichen Hemisphäre.
Im Hotel wollen sie mehr als 26 € für ein Frühstück. Hupt es?! Bei einem Beck hast Du Cappuccino und Croissant für 5 Stutz und das genügt ja auch. Und so taten wir.
Danach unternahmen wir so das Übliche, was man in Amsterdam halt so tut. Und bevor hier Ideen auftauchen: Nichts Unanständiges und auch kein Konsum von Raucherware. Wobei es bereits am Morgen überall in den Gassen nach verrauchtem Gras roch. Leute sahen wir keine, die lagen wohl alle noch mit ihrem Hangover in einem Bett, dennoch roch es nach dem Zeug. Um diese Zeit schon. Das sind Grüsel.
Also machten wir uns den Grachten entlang durch die Gassen, auf der einen Seite hoch, der anderen runter und zum Damrak. Von dort aus kann man sich drum im Boot durch die Grachten schippern lassen. Ist immer wieder schön.
Wenn wir schon ein so schönes Hotel haben, wollen wir das auch ein wenig geniessen und so schenkten wir uns einen Besuch im Rembrandt-Museum oder in anderen Institutionen. Wir gehen dann am Abend nochmals raus, wenn sich Amsterdam in seiner Lichterpracht präsentiert.
Danach ein Bierchen. Sauna. Wein. Life is good.