10:45 Uhr, Rosebank, Johannesburg: Eigentlich mögen wir Rückreisetage nicht. Die Ferien sind um, das Geld dafür verbrannt und unternehmen kann man auch nichts mehr Schlaues. Aber immerhin können wir es heute noch auf angenehme Weise tun: Wir dürfen das Zimmer behalten, bis wir um Vier nachmittags abgeholt werden und in Gehdistanz ist das Rosebank-Zentrum.
Wir sitzen im „The Patisserie“, Ausstattung und Cappuccino-Qualität sind stimmig. Stefan konnten sie sogar einen Cappuccino mit Sojamilch machen.
Ein Tag wie dieser und die lange Rückreise bieten Gelegenheit, das Reisetagebuch abzuschliessen, das gibt nämlich ein gerüttelt Mass an Arbeit. Also tun wir.
Es ist aber auch eine gute Gelegenheit, eine Reise Revue passieren zu lassen. Nach Namibia haben wir bereits ein Zwischenfazit gezogen und wir wollen uns an dieser Stelle nicht wiederholen. Nehmen wir also das Ganze in den Blick. Das beim letzten Resümee Erhoffte ist eingetreten, die Reise verlief durch und durch positiv. Eindruck folgte auf Eindruck und machte uns reich an inneren Bildern, wie kaum eine andere Reise zuvor. Dabei kam nie Hektik auf, auch nie Langeweile. Sämtliche Leute, denen wir begegneten waren freundlich und oft heiter. Nur selten war einer etwas aufsässig, aber dies war wegen bitterer Armut so. Landschaften und die Tierwelt sind eine Wucht, das muss man fast selber erlebt haben, um das erfassen zu können.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Afrika einem tiefen, sonoren Rhythmus folgt, einer Buschtrommel gleich. Mir scheint, als habe sich mir das bekannte Bonmot erschlossen: „You can leave Africa – but Africa will never leave you.“ Das sagt eigentlich Alles.
14:50 am Folgetag, zurück in Bern: 16 Stunden von Haustüre zu Haustüre gehen eigentlich noch, wenn man die riesige Distanz in Betracht zieht. Zu Fuss hätte Google Maps 92 Tage veranschlagt, wobei fraglich ist, ob das zu überleben wäre. Wir zogen jedenfalls die schnelle Variante vor.
Unterdessen habe ich seit mehr als 30 Stunden nicht mehr geschlafen und staune, wie gut das geht. Klar habe ich Kopf und Augen, ab und zu dreht es etwas, aber das geht schon in Ordnung.
Jaa, wie geht es reisemässig weiter? Bald nehme ich meine neue Arbeitsstelle auf. Darauf freue ich mich extrem. Dafür ist dann fertig mit exzessiver Reisetätigkeit, weil im Gegensatz zu heute Vollzeit. Da sich im Rahmen meiner jetzigen Anstellung noch ziemlich Überzeit etc. pp. angehäuft haben, gibt es in ein paar Wochen bereits wieder und bis auf Weiteres fett Ferienzeit. Ich überlege mir daher, am 04. Dezember bereits wieder loszuziehen, diesmal alleine, weil Stefan dann natürlich noch nicht Ferien hat. Er würde dann später dazustossen. Das Wohin möchte ich spontan festlegen, auch dann, wenn ich unterwegs bin.
Im Beitrag Flygskam haben wir geschrieben, dass Fliegen ja eigentlich nicht mehr geht und da wollen wir Wort halten. Mit Fliegen ist bis auf weiteres mal aus die Maus für uns. Es gibt umweltschonendere Varianten, welche genau so schön sind. Es geht dann halt nicht nach Bolivien oder so. Wohlan – ich melde mich also voraussichtlich bald wieder zurück im Blog.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei Euch Mitreisenden. Einmal mehr wart Ihr mit uns dabei. Heute wurde unser Blog zum 40‘000-sten Mal aufgerufen. Wir reisen so nie alleine.
Habt eine gute Zeit und bis bald wieder online oder auch persönlich.
Hakuna Matata!
Pia 20. Oktober 2019
Willkomme deheim. Merci viiiu mau für z mitnä uf öii Reis. I bi jewile jede Tag gspannt am warte ufe nöi Itrag. Ou we ig säuber nie wirde chöne dert häre ga, bechume ig so viu Idrück mit. Wünsche öich e guete Start u bis gli.
Stefan und Steffu 22. Oktober 2019 — Autor der Seiten
Hallo Pia, merci o für’s fliisige Läse. Mir fröie üs, dass mir di o chli uf üsi Reis hei chönne mitnäh. Mir sy itz wieder daheim u sy froh wieder ä richtige Rägetag chönne z’erläbe, obwou ds sunnige Wätter scho o chli fählt.
Bis gly wieder, Stefan