Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

Approaching Namibia

Nix gemütlich Bett. Alarm um Sechs, auf und los! Die Koffer waren alsbald in einem Nissan verstaut und unser Fahrer fädelte in den morgendlichen Verkehr von Cape Town ein. Auf der Autobahn meinte er, dass ein Unfall passiert sein müsse, „due to an idiot.“, sonst laufe der Verkehr flüssiger. Uns fiel nichts auf. Für Schweizer Verhältnisse sei das normal, konterte ich. Einen Kilometer weiter standen drei Fahrzeuge kaltverformt am Strassenrand. „See?“. Alles klar, er wusste das korrekt einzuschätzen. Beim Flughafen überfuhr ein Fahrzeug vor uns eine Sperrfläche. „Another idiot“, sagte unser Fahrer beiläufig und in einem Matter-of-fact-Ton. Er scheint die Bezeichnung zu mögen.

Wir verlassen Cape Town mit einer Embraer

Keine Schlange und nichts beim Checkin, 30“ und die Sache war erledigt. Die Abflughalle leer wie in einem Doomsday-Film, jedoch sauberer. Irgendetwas an meinem Rucksack musste im X-Ray Argwohn ausgelöst haben. Der Beamte zerpflückte ihn bis auf die Nähte. Danach nochmals mit allen unterdessen ausgekehrten Inhalten durch den Röntgenapparat und eingehendes Studium des Monitors zu zweit. What the hack? Schien aber schliesslich i.O. zu sein. Wäre mir ja noch schöner gewesen.

Unterdessen hängen wir in einer gertenschlanken und mit gerade mal 40 Passagier*innen bestückten Embraer 140 auf 37‘000 f. über der Wüste Namib, wie ich mal vermute.

Touchdown in Windhoek

Heute dürfte es noch eng werden, die Bagatelle Kalahari Game Ranche in Mariental zu erreichen, bevor es dunkel wird. Mal schauen, ob wir das gebacken kriegen. 

Und überhaupt, bei der Ortschaft Mariental würde man wohl intuitiv nicht gerade an Namibia denken, wüsste man es nicht besser. Andere Beispiele gefällig? Wortel, Gebiet, Lüderitz, Büllsport, Helmeringhausen, Vogelfederberg, Rössing, Buchholzbrunn und sogar Simplon! Alles in Namibia gelegen. Die Liste liesse sich beinahe beliebig verlängern. Ja, wir haben hier wohl eine koloniale Geschichte hinter uns. Aber dazu an anderer Stelle vielleicht mehr. Es geht aber auch in niederländisch: Lekkerwater, Keetmanshoop, Swakopmund oder Welverdiend. Was soll man da noch sagen? Wohlverdient haben wir uns unsere Reise hoffentlich auch und in der Kalahari-Wüste startet unser Abenteuer erst so richtig.

Geradeaus für die nächsten 150 km – anfänglich noch auf Asphalt

19:10 Uhr, kurz vor Kalkrand: Wir brettern mit 110 der Kalahari entgegen. Meine Augen brennen. Stefan hat das Lenkrad temporal übernommen. Haben vorhin die Bagatelle Kalahari Game Ranch angerufen und mitgeteilt, dass es Zehn werden könnte, bis wir einliefen. Sie hätten dann wohl geschlossen, aber sie informiere den Sucurity, damit er uns einliesse. Immerhin.

Am Flughafen Windhoek ging Alles nach südafrikanischem Muster total flott. Superpünktlich gelandet, Customs rasch und unproblematisch und die Dame vom Mobilfunkanbieter hatte meine SIM-Karte so rasch mit einer namibischen Pre-Paid ausgetauscht und aktiviert, dass wir fast nicht glauben konnten, nun eine namibische Nummer und 10 Gigabyte (!) Datenvolumen zu haben. Für umgerechnet acht Stutz. Uns soll es recht sein.

Unser Fahrzeug und Heim für die kommenden Tage

Infovideo unter strenger Beobachtung

Bei Britz ging es dann dafür volle zwei Stunden. Das war jedoch dem Papierkram und den ausgiebigen Instruktionen  Camper-4×4-Panzer geschuldet. Gas, Wasser, Elektronik, Kompressor, Werkzeug, Absenkmechanik für den Ersatzreifen, Fertigmachung für die Nacht usw., usf., etc. pp. Noch rund 200 Unterschriften gesetzt und endlich konnten wir links handgeschaltet losdieseln. Ein Riesenmonster ist das. Klobig wie Sau und entsprechend gleich mit zwei 70-Liter-Tanks ausgerüstet. Bei den Distanzen hier ist das sicher besser so.

Los geht‘s

Nach knapp einem Kilometer erblickten wir ein Warzenschwein am Strassenrand mitsamt einem jungen. Süss. Auf einem Parkplatz einen Pavian. Auf allen Vieren gehend, Wespentaille, Brustkorb wie ein Kampfbulle. Schon weniger Simpa. Die Viecher haben abartig lange Fangzähne.

Grosseinkauf in Windhoek

Nach Windhoek entdeckten wir ein Kaufhaus. Sah aus wie in einem Bauhausmarkt. Zwanzigkilosäcke Reis und dergleichen. Wir waren beinahe überfordert, fanden aber schliesslich Alles, was es für einige Tage Überleben in den Weiten Namibias brauchen würde.

Verdammt, dieses Mariental will irgendwie nie näher kommen. 

Können fast nichts sehen von der Piste vor uns. 

Fahren auf Sandpisten bei totaler Dunkelheit ist nicht ganz einfach

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