There was a young lady of Niger,
Limerick
Who smiled as she rode on a tiger.
They returned from the ride
With the lady inside
And the smile on the face of the tiger.
Ein Limerick ist eine lustige Versform mit der Formel A-A-B-B-A, vielleicht benannt nach eben der irischen Stadt Limerick. Das Lied „D’r Sidi Abdel Assar“ von Mani Matter ist im Versmass des Limericks gehalten. Limerick wird aber auch wenig schmeichelnd Stab City genannt, also Stadt der Messerstecher. Dieses zweifelhafte Prädikat stammt nicht aus längst vergangenen Tagen, sondern ist offenbar in aus dem Ruder gelaufenen Konflikten rivalisierender Drogenbanden begründet. Und in der Tat wirkt die Stimmung hier aufgeladener als andernorts in diesem Land. Einige Figuren machten und gestern Abend nicht gerade einen vertrauenserweckenden Eindruck, es wird auch schon mal aus einem Wagen herausgebrüllt – weshalb ist unklar – und am Pier sahen wir gestern eine junge Frau vor einem ziemlich auf Krawall gebürsteten und sie verwünschenden Typ flüchten. War das ein Zuhälter? Wir wechselten die Strassenseite. Diese Eindrücke entstanden zudem nicht um Zwei nachts, wir sprechen hier von sieben Uhr am Abend. Jeez.

Heute morgen ging es friedlicher zu und her, auf unserem Weg ins King John‘s Castle mussten wir lediglich alle paar Schritte Hundescheisse ausweichen. Schilder drohen zwar drakonische Bussen bis 4000 € an, aber das scheint die Hundebesitzer nicht zu scheren. Die Hunde auch nicht, aber die können ja nicht lesen und denen kann man wohl kaum einen Vorwurf machen. Das Problem ist eben meist an der anderen Seite der Leine anzusiedeln. Unser Audi hat heute mal Pause, wir haben ihm bereits 1100 Kilometer aufgeladen.


Das King John‘s Castle ist ein ziemlich eindrucksvoller Brocken von einer Burg und hat eine lange und bewegte Geschichte. Beim Namensgeber handelt es sich um den Fiesling in der Saga von Robin Hood, wie wir in der Ausstellung erfuhren. In der blossen Existenz der Burg ist der englisch-irische Konflikt angelegt, der bis heute nicht gelöst sondern lediglich befriedet ist und welcher mit dem Brexit wieder aufzulodern droht. Dazu dann aber in Nordirland mehr. 1642 wurde Limerick von irischen Rebellen belagert und schliesslich auch erobert. Im Untergrund der Burg sind noch heute Minen und Konterminen der Belagerung sichtbar.

Ansonsten muss man Limerick nicht unbedingt gesehen haben. Der Verkehr ist ziemlich übel und die Stadt lädt nicht gerade zum Schlendern und Verweilen ein. Selbst die paar Meter Fussgängerzone, die es in der Stadt gibt, sind nicht wirklich schön. Nicht nur der Audi hat heute Pause, auch die Kamera hat nicht viel zu tun und es tut auch uns ganz gut, in der Mitte der Reise einen Tag mit etwas weniger Programm zu haben.
In dem Sinne – ein schönes Wochenende!
