Über Eguisheim thronen seit bald eintausend Jahren die drei Exen. Merkwürdig nah beeinander liegen die Dagsburg, die Wahlenburg und die Burg Weckmund. Nur ein paar Meter trennen die drei Höhenburgen voneinander.
Selbstverständlich waren wir bei einem früheren Besuch auch schon bei dieser Höhenburgengruppe, aber das Wetter war bombig und weshalb nicht auch ein bisschen die Fernsicht geniessen. Also ignorierten wir das Fahrverbotsschild der Zufahrtsstrasse und fuhren zu den Burgen hoch. Oben angekommen hatten wir dann kein schlechtes Gewissen mehr. Auf den Parkplatz vor den Burgen standen bereits mehrere andere Fahrzeuge. Am kommenden Morgen sollten wir von unserer Gastgeberin erfahren, dass das Fahrverbot lediglich aus versicherungstechnischen Gründen da steht, weil sich die Gemeinde den Winterdienst auf dieser Zufahrt erspart. Es war zwar kalt, aber Schnee war nirgens weit und breit auszumachen und so passte das schon.
In der Burg Eguisheim wird behauptet, dass in dieser Bruno von Eguisheim, der spätere Papst Leo IX also, geboren worden sei, aber das ist Quatsch, weil in Eguisheim zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Burg stand. Vielmehr wird angenommen, dass Bruno hier oben in der Wahlenburg zur Welt kam. Wer weiss, vielleicht spüren wir hier noch etwas entsprechendes, ist sicherlich ein Kraftort … wir spürten nix, aber das kann auch an uns liegen.
Wir standen jedenfalls auf der Dagsburg und ich entsinnte mich, das Swarovski-Fernglas mit dabei zu haben. Also fernglasten wir abwechslungsweise runter in die Colmarer Bucht. Wir waren gerade so am geniessen, als im Tal reihum Sirenen losgingen. Okeeeey, das muss nicht zwingend positiv sein. Hat Fessenheim also vor dessen Stilllegung doch noch den Geist mit einem Kawumm aufgegeben. Falls dem so wäre, sollten wir nun nicht mehr allzu sehr line-of-sight dazu stehen, weil wir sonst im wahrsten Sinn des Wortes eine strahlende Zeit vor uns hätten und das muss dann doch nicht sein. Panik hätte aber auch wenig Stil, und so begabenen wir uns angemessenen Schrittes zurück zum Wagen und machten uns in diesen rein. In einem Ereignisfall würden die Radiokanäle sicherlich was husten und so zappten wir uns durch diese. Musik – schon mal kein schlechtes Zeichen – Werbung – nervig, aber in einem solchen Fall für einmal auch positiv – doch, halt, da ist was: „Bla bla bla, Macron, bla bla bla, Gilet jaunes.“ In dem Fall wohl doch kein Gau in Fessenheim.
Also wieder raus aus dem Fiat und den mitgebrachten Gaskocher angeworfen, schliesslich war Mittag. Und besser ein brennender Gaskocher, als ein brennender Druckwasserreaktor.
Sebastian 3. Januar 2019
Hi Stefan und Stefan
Wieder eine schöne Tour die Ihr da macht!
Wenn Ihr weiter im Genre Befestigungsanlagen bleiben wollt, empfehle ich Euch nördlich von Eurem Standort die Citadelle von Bitch, Museen der Ligne Maginot oder Metz, wenn Ihr in den Süden fahrt, die Befestigungsanlagen von Besanscon.
Liebe Grüsse
Sebastian
Stefan und Steffu 3. Januar 2019 — Autor der Seiten
Danke für die Tipps, Sebastian. Die Maginotlinie ist auch sehr spannend. Die Zitadelle von Bitsch kennen wir noch nicht, das wäre mal was für eine spätere Reise. Morgen geht es allerdings (leider) wieder zurück.
Liebe Grüsse & bis zur nächsten Reise im April
Stefan