“Eine Insel mit zwei Bergen und dem grossen, weiten Meer, mit zwei Tunneln und Geleisen und dem Eisenbahnverkehr.“
Wie Jim Knopf in der Augsburger Puppenkiste fuhren auch wir heute um die Insel, allerdings nicht mit der Eisenbahn, sondern mit unserem Nissan Almera.
Wie bei Jim Knopf ist auch diese Insel eher etwas reduziert. Viel gibt sie nicht her, ausser unzähligen Bausünden, in welchen wohl Batteriehaltung ist, und wilden Hunden, die kriminell nahe der Fahrbahn umhertrotten oder sich am Fahrbahnrand hinlegen.
Gut, dass es Kek Lok Si (極樂寺) gibt. Kek Lok Si ist ein buddhistischer Tempel schon fast gigantischer Ausmasse und der grösste seiner Art in Südostasien. Besucher*innen passieren beim Betreten einen Liberation Pond, einen Teich, in dem Schildkröten in eine (wenn auch umgrenzte) Freiheit entlassen wurden, um damit das eigene Karma aufzubessern. Es folgen mehrere große Andachtshallen, die der Verehrung Buddhas, der Bodhisattvas und volkstümlicher chinesischer Gottheiten dienen. Neben den zum Teil vergoldeten Statuen finden sich Halbreliefs, Ketten von Lampions und aufwändige Holzkonstruktionen, die durch Bilder und abstrakte Malereien verziert sind (Quelle: Wikipedia). Der Tempel ist dabei viel jünger als er erscheint und in der Tat befindet er sich noch immer im Bau, wird also laufend erweitert.
Zurück im Yeng Keng Hotel studierte ich die aufgehängten Bilder, welche Haus und Innenhof vor dem Umbau zeigen. Mich diese studierend sehend hat mich die Hotelmanagerin, eine jüngere Chinesin, angesprochen und mir daraufhin Alles gezeigt und die Hintergründe des Hauses erzählt. Im 19. Jahrhundert erbaut, hat es sich einst um ein „Clubhaus“ Chinesischer Geschäftsleute gehandelt, „if you know what I mean.“ Ja, verstehe, schön ausgedrückt. Ich erfuhr auch, dass es in diesem Quartier vor dreissig, vierzig Jahren durchaus gefährlich war, ihre Grossmutter hätte daher noch immer ein Problem damit, dass sie hier arbeite. Wenngleich Malaysia im Schnitt recht heruntergekommen wirkt, so haben wir uns in dem Land noch nirgends unsicher gefühlt, im Gegenteil. Wir tauschten uns dann noch über das Reisen generell und die Einflüsse des Reisens auf die Reisenden im Speziellen aus.
Manchmal hätten Reisende Heimweh und darum sei es ihnen sehr wichtig, dass die Hotelgäste sich hier zu Hause fühlten. Sehr sympathisch, man merkt diese Einstellung auch. Die Menschen sind generell freundlich in Malaysia, in dem Hotel ist es eine wahre Freude. Die Stimmung ist auch unter den Angestellten sehr gut. Also: Wenn Ihr einmal in Georgetown auf Penang Halt macht – das Yeng Keng Hotel empfiehlt sich sehr!
Das Yeng Keng Hotel kurz vor dem Platzregen
Wan Tan Mee – Nudeln mit Wontons und Trockenfleisch (?), Streetfood in Georgetown