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Stefan & Steffu's travels

Der Urwald lebt

Es ist mitten in der Nacht. Ein Geräusch weckt mich. Aber eines, das nicht von ausserhalb unseres Bungalows kommt. Einen Gecko hatten wir schon am Abend drin, Ameisen sowieso. Wobei Geckos ja ganz gut sind im Zimmer, weil diese die Insekten schnausen. Aber Geckos machen keine scharrenden Geräusche. Es handelte sich um eine Ratte.

Morgens um Sechs dann laute Rufe. „Allaaaaaaahhh“ muezzinte es irgendwo her aus der Nachbarschaft. Doch, doch, da wird früh gebetet. Nochmals umdrehen, weiterschlafen.

Unser Bungalow ist auch nachts beliebt – bei den Tieren

Um halb Zehn geht es dann auf zu unserem dreistündigen Jungle Trekking and Canopy Walkway mit Guide. Zwar ist es im Wald nicht ganz so heiss wie an der prallen Sonne, dafür ist die Luftfeuchtigkeit unterdessen auf 95% gestiegen. Da führt bereits leichtes Nachdenken zu Schweissausbrüchen. Die 95% wurden dann kombiniert mit einem Aufstieg von 340 Metern auf einen Hügel. Da wird der Mensch zur Lache. 

Eindrücklicher Waldbewohner

Lokale Guides lohnen sich aber meist, weil das zum einen eine Lernchance ist – wir sind schliesslich nicht zu unserem Vergnügen hier – und man zum anderen Dinge sieht, an welchen man sonst bloss vorbeitropfen würde. Da ist beispielsweise die Pflanze, die nach Mückenstichen lindernd wirkt, oder die Baumrinde, welche die indigene Bevölkerung noch heute zur Herstellung von Pfeilgift nutzt. Bambus ist das höchste aller Gräser und in der Gegend leben noch rund 200 Tiger, ein Kollege des Guides ist letzte Woche einem begegnet, der sich bei hellichtem Tag auf der Strasse drollte. Okey. Alles klar. Back to the food chain und so.

Panzer einer Zirkade, die 7 Jahre im Boden lebt bevor sie sich verpuppt und zwei Wochen lang dem Tod entgegenzirpt.

Die Informationen des Guides vermochten die Gedanken etwas wegzulenken vom Triefen. Dennoch, oben auf dem Hügel angekommen, waren wir bloss noch zwei Pfützen mit Augen. Wir waren dabei in bester Gesellschaft, lagen doch noch einige andere Pfützen in Form weiterer Touristen herum. Das war ein Bild. Aber die Aussicht auf den 130 Mio. Jahre alten Urwald, damit ist er der älteste der Welt, war  sehr schön. Blick nach vorn, grün, grüner, am grünsten. Blick auf den Boden, Termitenbahnen, grotesk grosse Ameisen, Zirkadenhüllen und da wäre bestimmt noch mehr.

Aussicht auf den Urwald

Diese grotesk grosse Ameise könnte sicher mächtig zubeissen

Danach ging es über sauschmale, dafür umso längere Hängebrücken aus Schnur und Holzlatten in des Urwalds Blätterdach. Das Gehen wollte zuerst etwas geübt sein, dann klappte es aber rasch und wir bewegten uns wie die Makakken in den Bäumen. Ich fragte mich noch, wie es wohl der deutschen Kollegin ergeht, welche vorher von Höhenangst gesprochen hatte. Bald schon wusste ich es, als ich hinter uns Angstschreie hörte, als die Hängebrücke nahtlos in eine Hängetreppe überging. Wir halfen ihr dann runter. Die Arme tat uns leid, hat sich aber wacker geschlagen.

Indiana Stefan in den Baumkronen

Zurück im Resort sorgte eine Grossfamilie Makakken für Unterhaltung. Die einen sammelten die heruntergefallenen Früchte auf, die anderen rissen diese ab den Bäumen und schleuderten sie nach unten. Gut, dass uns keines der Geschosse getroffen hat.

Mittagessen bei den Makakken

Bei unserem Bungalow angekommen priesen wir die Klimaanlage in unserem Bungalow. Mit dieser kriegen wir die Kleider bis zur Abreise morgen dann wohl schon wieder trocken.

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