Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

Mit 3+ durch die Dünen

Breiten Steine sind schlimmer als dünne.

Wer glaubt, dass das Fahrradfahren dem Meer entlang eine locker flache Sache sei, kennt die Dünen der niederländischen Nordsee nicht. Rauf und runter und dann wieder rauf und runter. Die weiten Strecken Pflastersteine im Fischgrätenmuster helfen auch nicht gerade. Ob sie den Fahrradfahrern damit eine Freude machen wollten? Mit bisweilen beinahe dreissig Sachen, wird das Geholper zur Vibration und zur Belastungsprobe für alle verschraubten und gelöteten Teile eines jeden BROMPTONs. Aber auch die humanen Bandscheiben scheinen zu verrutschen und selbst die nicht ganz sauber verschraubten Plomben drohen dem Gehege der Zähne zu entfliehen.

Trotz der Widrigkeiten kommen wir gut voran. Wo wir durchschnittlich im Gang 3- (drei minus) durch die Niederlande gefietst sind, legen wir heute die Route mehrheitlich im grössten Gang 3+ zurück.

Startklar in Den Haag

Die Niederlande en Miniature lassen wir links stehen

Mondänes Kurhotel von Scheveninge

Bromptons sind fotogen aber trotzdem nicht ganz strandtauglich

Mit den heute zurückgelegten 47 Kilometern ist die letzte grössere Etappe dieser Reise geschafft. Unterdessen haben wir ziemlich exakt 240 Kilometer unter die Slicks genommen, was rund 49‘000 Mal in die Pedale treten hiess.

Alles schön dem Küste entlang

Die Dünenlandschaft zieht sich durch mehrere Provinzen

Morgen haben wir nochmals Leuen am Strand von Zandvoort aan Zee zu Gute, bevor es dann übermorgen nach Schiphol und nach Hause geht. Und wie sah es mit dem Wetter aus? Für nächste Woche wollen sie Temperaturen von über 20 Grad. Das hatten wir nicht. Es war mit durchschnittlich vielleicht 14 Grad etwas kühl. Dafür hatten wir nie auch nur einen Regentropfen auf der Fahrt. Zwischendurch hat es zwar etwas geregnet, aber immer hübsch auf uns Rücksicht nehmend in der fahrradfreien Zeit. Danke, Petrus oder Felix Blumer oder wer auch immer dafür verantwortlich ist. So gefällt uns das. Und auch der Wind zeigte sich wohl von der gesitteten Seite. Es hätte auch ganz anders sein können.

Typische Fahradroutenschilder

Aber nun geht der Mann daher und redet, als sei die Reise schon vorbei. Sicher nicht in Zandvoort aan Zee. Ich sitze am Strand, ein Weizen vor mir, höre Kinder- und Möwengeschrei, Stefan im Hintergrund auf Französisch wlan-telefonieren und das Beste – die Wellen von der Nordsee. Bern sollte auch Meeranschluss haben. Besser wäre das. Alles ist besser an der See. Ich glaube ich tue mir irgendwo am Meer ein Häuschen auf. Vielleicht nicht gerade hier, aber irgendwo sonst. Frankreich wäre noch so gut. Zwar kannst Du die französische Küche unterdessen (leider) rauchen, aber sonst wäre das noch was. Hätte ich auch endlich einen schlauen Grund, die Sprache anständig zu lernen. Aber zurzeit habe ich ein solches Strandhaus noch nicht, also heisst es, den Augenblick zu geniessen. Und ab und an an ein Meer zu reisen.

Anstossen auf die abgeschlossene Etappe

Der Balkon gehört zu unserem Apartment

Was gibt es sonst noch zu sagen? Vielleicht etwas über die Holländer*innen? Wenngleich Verallgemeinerungen nicht statthaft sind – die interpersonellen Unterschiede sind erwiesenermassen grösser als die interkulturellen – so hat es doch den Anschein, als seien sie hier ganz locker drauf. Gehupt wird kaum, uns wird auch der Vortritt eingeräumt, wenn wir diesen de jure gar nicht haben und selbst als es gestern vor dem Hotel grauenhaft schepperte (Fahrrad vs Fussgängerin) lachten sie nach dem anfänglichen Schrecken rasch wieder.

Um uns langsam wieder an den Alltag zu gewöhnen, bekochen wir uns heute Abend wieder einmal selber. Es wäre ja schade die tolle Küche unseres Apartments nicht auszunutzen.

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