Exploring the world

Stefan & Steffu's travels

Nieuwe Waterweg

Ich will ehrlich sein: Ganz gerade gehe ich zurzeit nicht. Aber Reisen ist schliesslich Arbeit, Arbeit, Arbeit und wir sind ja nicht zu unserem Spass hier – wäre ja noch schöner – sondern um (Reise-)Erfahrungen und Eindrücke zu gewinnen. Also stunden wir auch heute in der Früh mit den niederländischen Hühnern auf und schwangen uns trotz Handicap wieder auf die Räder – ist halt schon saupraktisch in einer Stadt.

Auch am Hafen fährt es sich bequem mit dem BROMPTON

Am Sonntag fuhren wir noch in den T-Shirts, aber irgendwie scheint es mit jedem Tag kühler und schliesslich kälter zu werden. Weit vom Szenario des Blockbusters ‚The day after tomorrow‘ sind wir also nicht mehr weg, übertreiben nicht inbegriffen. Jedenfalls war es heute Morgen dermassen kalt, dass wir uns rasch in ein vielversprechendes Kaffee retteten. Vermeintlich vielversprechend. Die verstanden dort also tatsächlich null Englisch, die Kaffeemaschine war defekt, der Boden klebte, dafür akzeptierten sie die Kreditkarte nicht und der Gipfel war, dass sie die 20-Euro-Note nicht annehmen wollte, sondern mir frech auf einen Zehner in der Brieftasche zeigte und den wollte. So viel zum Thema Service.

Hoch das Rad, sonst wär’s nicht mit dem Euromast aufs Bild gekommen!

Immerhin hatten wir vom Tee wieder eine Kerntemperatur knapp oberhalb Lurch – doch, das würde wohl für zehn Minuten Fahrradfahren reichen. Knapp. Beim Euromast angekommen verfluchten wir die nordeuropäischen Temperaturen erneut. Der 185 Meter hohe Euromast ist das Wahrzeichen von Rotterdam. Ziemlich hässliches Teil, will meinen, er repräsentiert diese Stadt ganz gut. Dass hier nirgends so richtig Gemütlichkeit oder Ambiente aufkommen mag, liegt wohl an dem Zweiten Weltkrieg. Da musste Rotterdam ziemlich unten durch. Zuerst bekam die Stadt einen Abrieb von der deutschen Luftwaffe. Das Bombardement und die anschliessenden Brände zerstörten die Innenstadt fast gänzlich. Danach hauten die Alliierten zwei Mal drauf und schliesslich zerstörten die Deutschen dann noch grosse Teile des Hafens.

Hafenrundfahrt mit BROMPTONs

Wir fuhren also zum Fährterminal Erasmusbrug, um uns nach einer Hafenrundfahrt zu erkundigen. Timing ist Alles, ab und an ist auch Zufall in Ordnung, wir waren drei Minuten von Abfahrt des nächsten Schiffes an der Kasse. Als wir mitsamt BROMPTONs über den Metallsteg auf‘s Schiff hechteten, waren sie gerade daran, die Leinen loszueisen. Stefan zog die Wärme im Innern des Schiffes vor, ich tradete diese gegen das ungefilterte Erlebnis draussen am Bug. Ich vermeinte doch auf einem recht grossen Schiff zu sein, als wir aber unmittelbar neben Containerschiffen vorbeifuhren, schien eine Schrumpfung einzusetzen. Das wird wohl ein Beispiel für die Relativitätstheorie im Alltag sein. Was wohl Herr Einstein dazu sagen würde? Die Hafenrundfahrt war jedenfalls schön, wenn auch wenig informativ – gerne hätten wir mehr erfahren. Aber wir können das ja auch googeln. Man kann ja heute alles googeln.

Sieht mit Kussmund und Mandelaugen gleich weniger wuchtig aus

Dass der Rotterdamer Hafen der weltweit grösste künstlich angelegte Hafen ist, erfuhren wir jedenfalls, dass er Europas grösster Hafen ist, wussten wir schon. Vorne im Bug stehend, polare Luft durchs Restdeckhaar streichend und dem Schrei der Möwe horchend kam mir die Einsicht, dass ich Schiffe eigentlich sehr mag. Schade nur, dass ich, respektive mein Gleichgewichtsorgan, nicht hochseetauglich bin. Blöd. Ich wäre wohl mehr auf hoher See. Flüsse, Kanäle und auch alle Schweizer Seen gehen jedenfalls und so muss ich mich halt darauf beschränken. Wurde die Seekrankheit erfunden, um uns Menschen zu ärgern? Einen praktischen Nutzen von sehe ich nicht. Aber vielleicht entstiegen unsere Ur-ur-ur-Ahnen dem Wasser, weil ihnen dauernd schlecht war? Man weiss es nicht.

Das Gebäude mit der grünen Kupferkuppel dient der Belüftung des Tunnels unter der Maas

Bauklötzlispiel für grosse Jungs oder Mädchen

Die Gebäude an diesem Strand dienten als Quarantänestation

Stealth-Modus in der Hotellobby

Zurück und trockenen Fusses schlotterten wir uns auf den Fahrrädern zurück zum Hotel und verstauten diese im Zimmer. Also gingen wir wieder zur Markthal Rotterdam. Heute Mittag liessen wir die Pintxos links liegen und taten uns ein paar Stände weiter Sushi auf. Die waren preiswert und ganz lecker.

Das mochte mir doch gefallen – da kommen wir auf dieser Reise leider nicht vorbei

Sushi-Snack in der Markthalle

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2 Kommentare

  1. Hélène 13. April 2018

    Trop bien tout ça. Chaque jour j’apprécie, vos commentaires et photos. Vous êtes très intéressants et bien documentés sur l’histoire et faits divers ! Merci et continuez de bien profiter.

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