«En un lugar de la Mancha, de cuyo nombre no quiero acordarme, no ha mucho tiempo que vivía un hidalgo de los de lanza en astillero, adarga antigua, rocín flaco y galgo corredor.»
So beginnt das zum Besten Buch der Welt erkorene berühmte Werk „El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha“ von Miguel de Cervantes.
Ein wenig kamen wir uns heute auch vor wie Don Quijote und Sancho Panza, etwas wirr im Kopf und orientierungslos, als wir durch den Nebel nach Albarracin fuhren, dafür lustig, zwar nicht auf alten Gäulen reitend, die Landschaft La Mancha jedoch stimmte mit dem Buch überein.
Glücklicherweise lichtete sich der Nebel kurz bevor wir in Albarracin ankamen. So konnten wir das auf einem Felsen thronende Altstädtchen besuchen, dessen Ursprung im 11. Jahrhundert auf das Berber-Emirat der Banu Racin zurückgeht.
Von der eindrücklichen Befestigungsmauer aus verschafften wir uns als erstes einen Überblick, bevor wir die verwinkelten Gässchen mit den alten Häusern und Stadtpalästen erkundeten. Bei einem Kaffee am Hauptplatz hielten wir kurz inne, um die Stadt und ihre Einwohner zu beobachten, für die die Zeit sowieso schon still zu stehen schien.
Die Strasse schlängelte sich weiter durch die Sierra Albarracin vorbei an den Quellen mehrerer Flüsse, wie des Tajos, der unser Tagesziel Toledo umfliesst. Karge Nadelbaumvegetation, Schluchten und mächtige Kalksteinplateaus prägen das Gebiet, das sich auf einer Höhe von 1000-1500 m befindet und bot bei der Fahrt viele schöne Aussichtspunkte.
Auf Empfehlung des Kellners kosteten wir in einem Restaurant in Uña leckeren Käse mit Rosmarinkruste und deftige lokale Würste, wobei letztere eher weniger unseren Geschmack trafen.
Über fast verkehrsfreie Autostrassen durch die Manche hindurch erreichten wir schliesslich gegen fünf Uhr Toledo, das wir nach einer kurzen Siesta natürlich noch etwas erkundeten. Von der beleuchteten Kathedrale verzaubert, freuen wir uns morgen darauf, die Königsstadt zu besichtigen.
Und so reiten wir in unseren Träumen weiter – Don Quijote und sein treuer Sancho Panza.