Heute hiess es Abschied nehmen von Belize, welches uns in den letzten Tagen ans Herz zu wachsen vermochte. Das Land ist schön und hat kulturell Einiges zu bieten und die Leute sind kontaktfreudig.
Im Cahal Pech Resort ausgecheckt, begegneten wir beim Einladen der Koffer noch kurz Cippi, der seinerseits andere Gäste für einen Besuch von Maya-Stätten abholte. Als ich zu ihm meinte, dass wir mit ihm mitgehen würden, lachte er, sagte „no, you are going to leave“ und umarmte mich.
Die Fahrt von 95 Kilometern zum Flughafen nahm wegen mehreren Dutzend Road Bumps und vier Polizeikontrollen rund zwei Stunden in Anspruch. Unser Fahrer, der uns bereits vor ein Paar Tagen nach Cahal Pech brachte, sagte uns, dass er täglich nach Belize City fahre, oft zwei mal, manchmal auch drei mal. Das heisst also bis zu sechs Mal diese Strecke oder an die dreissig polizeiliche Checkpoints pro Tag. Auf Fahrt kamen wir am einzigen und martialisch aussehenden Gefängnis von Belize vorbei. Hier werden auch heute noch Menschen gehängt.
Da Belize nicht gerade ein Hub ist, hatten wir Check-in, Pass- und Sicherheitskontrolle binnen Minuten und fast in einem Aufwisch erledigt. Gut. So bleibt nämlich Zeit um unser Reisetagebuch zu führen. Durch das straffe Programm sind wir damit doch arg im Verzug. Aber es gibt Schlimmeres. Zum Beispiel der neue amerikanische Präsident. Grauenhaft.
Dass wir auf dem Flug nach San Salvador zuvorderst sitzen würden war uns vom Boarding Pass her klar, dass es sich dabei aber um Business Class handeln würde, war dann doch eine angenehme Überraschung. Kaum abgesessen, hatten wir ein Glas Champagner in der Hand und dann nicht etwa einen billigen. Kaum den impertinenten Gedanken ausgesprochen, wo denn nun die Nüsschen bleiben würden, standen diese auch schon da. Gegessen wurde dann mit Stofftischtuch und zu einem erstklassigen Carménère. Währenddem es bei Landeanflügen sonst jeweils heisst, die Plastikbecher in den Abfallsack zu werfen, wurde hier nochmals nachgeschenkt. Beim Touchdown kam ich mir wie ‚The Dude‘ von ‚The big Lebowski‘ vor, als er mit seinem White Russian in der Hand in den Fond eines Wagens geworfen wurde und sein Hauptproblem dabei darin bestand, nichts zu verschütten.
El Salvador kann ein heisses Pflaster sein, dessen Hauptstadt San Salvador ist gar eine der gefährlichsten Städte der Welt in Sachen Mordrate. Also hielten wir uns hier nicht weiter auf und flogen gleich weiter, erneut Business Class. Der Nachteil davon ist, dass wir nun die Vorteile erlebt haben und das Lust auf mehr davon macht. Mist.
In Costa Rica angekommen war dann aber sehr fertig mit Business Class, es folgte ein Affentanz mit vielen Leuten am Zoll und noch mehr Leuten bei der Gepäckeinfuhr, weil jedes einzelne Gepäckstück nochmals geröntgt wurde.
Dafür wartete beim Ausgang auch schon ein zuvorkommender Fahrer auf uns, der sehr Freude daran hatte, dass Stefan Spanisch mit ihm sprach. In San José zeigte er uns auf der Fahrt zum Hotel noch ein paar Sehenswürdigkeiten und gab uns einige Tipps.
Nach dem Einchecken im Hotel gingen wir noch kurz ins Stadtzentrum hinein, das nur wenige 100 Meter entfernt war. Neben dem Nationaltheater plätscherten Wasserfontänen wie auf dem Bundesplatz jedoch beleuchtet und mit Musik untermalt aus dem Boden heraus. Der Parque Central bot eine schöne Aussicht auf das klassische Gebäude des Teatro Popular, der Kathedrale und auf den Musikkiosk in der Mitte des Parks. Zurück im Hotel schlürften wir an unseren Willkommens-Smoothies, und hofften, dass wir uns nicht die ganze Nacht die vorbeifahrende und hupende Strassenbahn, sowie die Trennscheibe des Metallbetriebs neben dem Hotel anhören mussten. Um neun Uhr schien es aber dann doch etwas ruhiger zu werden.