Belize, unter den älteren von Euch vielleicht noch als British Honduras bekannt, ist der kleine zentralamerikanische Staat, der südlich an Mexiko und östlich an Guatemala grenzt. Dass die Hauptstadt Belmopan heisst, dürfte wenigen bewusst sein, die Stadt zählt auch gerade einmal 13’500 Einwohner. Und auch Belize selber zählt weniger Einwohner als Bern mit seinen umliegenden Gemeinden.
Die Bevölkerung, also nicht die der Region Bern, besteht primär aus Mestizen, Nachfahren hierhin verschleppter Sklaven und indigener Leute. In Belize blieb der letzte grössere zusammenhängende Teil des ursprünglich ganz Zentralamerika überziehenden tropischen Regenwalds erhalten. Einst bewohnte die Hochkultur der Maya diese Wälder. Tropischer Regenwald und Maya-Ruinen.
Das sind doch zwei schlagende Argumente für einen Besuch von Belize, nicht? Doch zuerst mussten wir natürlich dorthin gelangen. Und der Anfang davon war wenig sexy, terrorisierten uns unsere iPhones doch aus zwei Richtungen um 03:00 Uhr aus dem Land der Träume heraus. Leid tat uns auch der Fahrer der Limousine, der um Viertel vor Vier im Parker vorfahren musste, um uns zum Flughafen zu bringen. Um halb Fünf waren Check-in und Sicherheitskontrolle bereits erledigt und wir bereit für das Boarding. Es hat nicht nur Nachteile, dermassen früh auf Achse zu sein. Gut ist auch, dass wir mit dem frühen Aufstehen die kommende Zeitverschiebung und damit auch den Jetlag vorweggenommen haben.
Da sassen wir nun also zeitig auf zwei bequemen Sesseln des Flughafens San Francisco mit Blick auf unser Flugzeug, das noch schlief. Das war eine gute Gelegenheit um in die kalten Schweiz zu telefonieren, in welcher Mittag durch und die Familie erreichbar war. Und so konnte ich ein paar Minuten mit Göttibueb Vincent und meinen Eltern videotelefonieren. Das war spannend für Vincent, der (einmal mehr) fragte, weshalb Götti so weit weg sei. Dann aber wollte er einen Videoclip mit einem Schneemann schauen und der ist eben auf dem iPhone meiner Mutter. Also mussten wir Schluss machen. So geht das. Na warte, Du!
Unterdessen liegen die Rocky Mountains hinter uns und wir überqueren Arizona, wenn ich das richtig verstanden habe.
Die Landung in Houston Texas verlief ohne Problem, oder wie es im NASA Jargon heisst: „Housten wir haben kein Problem!“ Da der Flug von San Francisco etwas Zeit gutgemacht hatte, blieb genügend Zeit, um uns mit einer leckeren Pizza zu verköstigen. Wer in der Holzklasse mit United America fliegt, musst sich darauf gefasst machen, dass alle ansonsten im Flugzeug angebotenen Annehmlichkeiten, wie eine warme Mahlzeit oder Board-Entertainment, nur kostenpflichtig als Extra zu haben sind.
Nach rund zwei Stunden landeten wir dann in Belize City, das uns mit sonnigem und warmen Wetter begrüsste. Eigentlich hätten wir am Flughafen gemäss Programm einen Transfer zum Hotel zu gute gehabt. Als wir mit unseren Koffern aus der Ankunftshalle rollten, fand sich jedoch niemand, der ein Schild mit unseren Namen vor sich trug. Wir gaben der Sache etwas Zeit, schliesslich sind wir ja jetzt in der Karibik. Nach einigen Minuten fuhr dann jedoch ein Shuttlebus mit der Anschrift unseres Hotels vor. Obwohl wir nicht auf der Liste des Fahrers standen, nutzten wir die Gunst der Stunde und schmuggelten uns ins Fahrzeug hinein.
Beim Einchecken im Hotel wusste zuerst auch niemand etwas von der Reiseagentur, die uns vor Ort hätte betreuen sollen. Nach kurzer Suche kam dann aber doch noch ein Couvert mit weiteren Informationen von unserem Travelagent bei der Rezeption zum Vorschein. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Reiseagentur um eine mexikanische Firma. Kein Wunder, war sie niemandem von der Hotellobby bekannt.
Nun ja, es mag nicht alles reibungslos geklappt haben. Wir wussten jetzt aber, wann und wie unser Reiseprogramm weitergehen würde, und ins Hotel waren wir ja auch ohne all zu grosse Verzögerung gelangt. Es gibt also keinen Grund zu meckern, zumal wir uns wieder am Meer, an der Wärme und unter Palmen befinden.
Lulu 27. Januar 2017
Après cette journée mouvementée espérons que ces magnifiques chants d’oiseaux vous ont remonté le moral. Meilleures salutations. Lulu