Für viele Menschen ist die Golden Gate Bridge, wie die Freiheitsstatue, ein Symbolbild für Amerika. Die 1937 eröffnete Ingenieur-Meisterleistung im Art Déco Stil ist beinahe drei Kilometer lang, wobei allein die Spannweite zwischen den 227 Meter hohen Hauptpfeilern 1280 Meter beträgt. Insgesamt sind 129’000 Kilometer Stahldraht verbaut, dreimal könnten diese also die Erde umfassen.
Es scheint, dass wir jeweils die Einzigen Gäste sind, welche im Parker Guest House die beiden Zeitungen New York Times und San Francisco Chronicle lesen. Bei der Lektüre erwähnte der Hotelier, dass er gar nicht mehr Zeitung lesen möge. ‚We are embarrassed. We really are‘. Er ist nicht der erste Amerikaner, der sich bei uns für ihren neuen Präsidenten entschuldigt. Traurig.
Langsam haben wir den Dreh raus. Der ÖV in San Francisco ist wirklich sehr übersichtlich organisiert. Mit zwei verschiedenen Tramlinien und einem Bus gelangten wir direkt von unserem Guesthouse zur Golden Gate Bridge. Da stand sie nun, die imposante rote Stahlkonstruktion. Ursprünglich hätten wir mit einem Mietfahrrad die Brücke überqueren wollen, doch dann entschieden wir uns doch zu Fuss zu gehen, da wir am Nachmittag wieder zeitig zurück kommen wollten. So schritten wir über den breiten Fussgängerweg bis in die Hälfte der Brücke, von wo aus man eine schwindelerregende Aussicht auf die ganze Bucht und Stadt von San Francisco hat. Schade, dass der Verkehr auf der Brücke so laut ist, dass einem fast die Ohren schmerzen. In der Mitte der Brücke drehten wir wieder um, um nicht mit der Fähre sondern wieder mit dem Bus zurückfahren zu können.
Vom Brückenkopf der Golden Gate Bridge fuhren wir also zurück in den Golden Gate Park, wo wir das de Young Kunstmuseum aufsuchten. Obwohl uns die Musse fehlte die Kunstausstellung zu besuchen, genossen wir trotzdem die wundervolle Aussicht auf den grünen Park von der frei zugänglichen Aussichtsetage im Turm des von Herzog & de Meuron konzipierten Museums.
Zurück an der Market Street assen wir bei der Kreuzung Van Ness in einer stilischen Markthalle zu Mittag, um dann im Castro, wie üblich, einen Capuccino im Café Réveille Coffee zu verkosten. Bevor wir ins Café gingen, besuchten wir noch das historische Gebäude von berühmten LGBT-Aktivisten Harvey Milk, der als erster offen schwuler Politiker in den Stadtrat San Franciscos gewählt worden war, jedoch nach kurzer Amtszeit zusammen mit dem damaligen Bürgermeister George Moscone von einem Stadtratskollegen erschossen wurde.
Da unsere Internetrecherche ergab, dass es in Belize wahrscheinlich etwas schwieriger mit Wäsche waschen werden könnte, erledigten wir das in einem nahe gelegenen Waschsalon und legten uns früh zu Bett. Als nächster Termin erwartet uns nämlich um 03.45 Uhr in der Früh ein Taxi, um frühzeitig für den 06.00 Uhr Flug am Flughafen zu sein. Ja dann gute Nacht!