Wir waren zwar nicht auf der Suche nach dem Tor zur Hölle, doch kamen die Orte, die wir heute besucht haben, dem was man sich traditionell darunter vorstellt ziemlich nahe.
Den Anfang machte wir im Te Puia Park, Rotoruas Geothermie- und Geysir-Zentrum, das auch das Māori Kultur- und Kunstinstitut beherbergt und von Māoris geführt wird. Am eindrücklichsten war der bis zu 30 Meter hohe Geysir Pōhutu, den wir bei unserer Ankunft erst als kleiner spritzender Hügel wahrnahmen. Wir mussten jedoch nicht lange warten, bis eine mächtige Wassersäule mit viel Getöse und Dampf in die Höhe schoss und die Kräfte sichtbar machte, die unter unseren Füssen verborgen schlummern.
In einem Dunkelgehege sahen wir ebenfalls zum ersten Mal einen Kiwi, der mit seinem langen Schnabel den Boden und eine extra ausgelegte Papiertüte beschnüffelte um herumwirbelte. Die Nasenlöcher der Kiwis befinden sich nämlich an der Schnabelspitze.
Auf dem Gelände befindet sich auch ein Wharenui, ein mit prächtigen, roten Holzschnitzereien verziertes Māori-Gemeindehaus. Dort konnten wir eine für Besucher durchgeführten Māori-Zeremonie mit einschüchternden Gesten und Gesang und mitverfolgen.
Nachmittags fuhren wir weiter nach Wai-O-Tapu einer weiteren eindrücklichen Geothermie-Stelle südlich von Rotorua. Blubbernde Schlammlöcher, Schwefeldämpfe aussondernde Fumarole, schwefelsaure siedende Wasserstellen, neon-grüne Teiche und der in vielen Farben schillernde und dampfende Champagner-Pool. Auf Schritt und Tritt erzeugt ein chemischer Cocktail aus Schwefel, Arsen, Schwefelsäure und weiteren Mineralien unwirklich erscheinende Landschaften.
Das ganze Gebiet ist weltweit eine der vulkanisch aktivsten Zone. So gilt die Eruption des weiter südlich liegenden Vulkans Taupo als heftigste seit 5000 Jahren – und wir mitten drinn. Trotz der Schönheit des Naturschauspiels, blieb irgendwie ein mulmiges Gefühl übrig.
Es gäbe noch viele weitere interessante geothermische Orte zu besuchen. Wir hatten nun jedoch Den Blick in den Schlund der Hölle getan.
Exkurs Geothermie
Quer durch die Nordinsel von Neuseeland verläuft eine äusserst aktive vulkanische Zone, da an dieser Stelle die pazifische Platte unter die australische abtaucht. Das Abtauchen (Subduktion) einer ozeanischen Platte führt durch den hohen Gehalt an mitgeführten Wasser wegen dem hohen Druck und Temperatur zum Aufschmelzen des Gesteins im oberen Erdmantel. Das dabei entstehende Magma steigt bis zur Erdkruste auf, wo es beim Durchbrechen Vulkane bildet. Dringt Wasser in dieses heisse Gestein hinein oder tritt aus diesem heraus, kann es als Dampf oder Geysir über Risse an die Oberfläche gelangen. Durch hohe Temperaturen und Druck werden ebenfalls verschiedene Mineralien und Gase gelöst, die damit auch nach oben transportiert werden. Durch die Oxidation vorhandener Schwefelverbindungen entstehen Säuren, die Mineralien aus dem Erdreich teilweise auflösen können und die Bildung von Löchern und Kratern an der Oberfläche fördern.
Die gelösten Mineralien fallen beim Verdunsten und Abkühlen des Wassers wieder aus und bilden z.B. das wunderschöne aber toxische Farbenspiel am Champagner Pool (Alkalichloride, Sulfate und Sulfide von Arsen und Antimon, Thalliumverbindungen, Gold, Silber, Kupfer, usw.) oder die mondähnlichen Sinterterrassen aus Kalk- oder Silikatablagerungen.
Geothermie ist nicht nur Landschaftsbildend, sondern kann auch als Energiequelle genutzt werden. So deckt Neuseeland ca. 7% des Energiebedarfs durch Geothermiewerke, wie z.B. mit dem Ohaaki Geothermiewerk, das zwischen Rotorua und Taupo liegt.
Lulu 6. Januar 2017
Bonjours,surréaliste la nature…cela donne à réfléchir.vous êtes à la moitié de l’aventure encore 53 jours de découvertes.ici,il y a. Moins 10 degrés et hier il a neigé tout le jour brr,brr. Bonnes salutations.lulu