Um 08.30 Uhr betrachteten wir im 11. Stock unseres Hotels beim Frühstücken die Aussicht auf den in Smog eingehüllten Moloch Hanoi. Es kann nicht gesund sein, länger in dieser Stadt zu leben, definitiv nicht. Da dürfte es auch keine Rolle mehr spielen, dass hier viele Leute rauchen.
Pünktlich um 09.00 Uhr empfing uns unsere Reiseleiterin Phuong in der Hotellobby. Durch den genau so chaotischen Verkehr wie gestern fuhren wir als erstes zum Mausoleum Ho Chi Minhs, das stark an das Lenin-Mausoleum in Moskau erinnert – aber noch grösser als das von Lenin ist. Direkt dahinter befindet sich der Präsidentenpalast, ein ehrwürdiger, gelber Kolonialbau, der einst dem französischen Gouverneurs als Dienstsitz diente und von Ho Chi Minh nicht als Wohnhaus, aber als Verwaltungsgebäude genutzt wurde. Der stets einfach lebende Onkel Ho, wie ihn hier alle Leute liebevoll nennen, wohnte in einem kleinen Holzpfahlhaus mit zwei Zimmern, das sich direkt im Park des Präsidentenpalasts befand, idyllisch neben einem kleinen See und einem Hügel mit verstecktem Kriegsbunker gelegen.
Vorbei am Ho Chi Minh Museum betraten wir dann den Literatur-Tempel, ein dem chinesischen Gelehrten Konfuzius gewidmetes Heiligtum. Obwohl in diesem Komplex heute neben Konfuzius verschieden weiteren Statuen gehuldigt wird, handelt es sich historisch um eine Akademie, in der seit der Gründung durch Kaiser Lý Nhật Tôn 1076 bis 1916 die Söhne der Aristokraten ausgebildet wurden (Quelle Wikipedia). Der dreiteilige Aufbau spiegelt die drei Prüfungen wieder, die bis zur Doktorwürde zu bestehen waren.
Die Namen der besten Absolventen wurden auf Steinstehlen verewigt und können heute auch nach Jahrhunderten noch immer entziffert werden. Der vorletzte Innenhof wird durch einen quadratischen Teich dominiert, der Quelle des himmlischen Lichts. Das Verdünnen der Tusche mit diesem Wasser solle geholfen haben, Ideen beim Schreiben zu finden. Der Tempel ist bei Schulabsolventen für das Abschlussfoto beliebt. Während unseres Besuchs waren überall Gruppen von Jugendlichen dabei Gruppenfotos in traditionellen Abschlussgewändern zu machen.
Das Mittagessen war heute etwas für Mutige. Auf dem Menu im Restaurant Home standen Quallensalat, Tintenfisch mit Seegurke und Garnelen. Kurz – alles was irgendwie aus dem Meer gefischt werden kann, landet in den Töpfen. Zum Glück gab’s scharfe Sauce und ein Hanoi-Bier zum Hinunterspülen. Als Meeresfrüchtemuffel fanden wir die Speisen jedoch erstaunlich erträglich und assen auch alles brav auf.
Um den kulinarischen Schrecken zu verdauen, folgte nach dem Essen mit einer Rikschafahrt quer durch die Altstadt von Hanoi ein Schrecken die Abgase betreffend. Ab und zu zeigte unser Fahrer auf ein paar Sehenswürdigkeiten. Da er offenbar nur des Vietnamesischen mächtig war, liess er es während der Fahrt beim Summen ungewöhnlicher Tonfolgen bleiben. So rollten wir gemächlich an unzähligen kleinen Geschäften der Innenstadt vorbei, mitten im Verkehrsgewusel der zigtausend Roller, die uns auf Nasenhöhe mit ihren Abgasen beglückten.
Unser letzter Programmpunkt des heutigen Stadtrundgangs war dann die Rote Brücke der aufgehenden Sonne am Hoan-Kiem-See, die zum Jadeberg-Tempel auf einer kleinen Insel führt. Im Innern des Tempels ist das Präparat einer 2 m langen und 250 kg schweren Riesenschildkröte ausgestellt, die 1968 tot am Ufer des Sees gefunden wurde. Der See beherbergt bis heute Schildkröten. Steffu fragte sich, ob wohl Schildkröten zu entdecken waren. Keine zwei Sekunden, nachdem er die Wasseroberfläche absuchte, tauchte in unmittelbarer Nähe der Kopf einer Schildkröte auf – ein gutes Omen für Abergläubische, für uns eher ein freudiges Ereignis. Danach gab’s keine weiteren Schildkröten mehr für uns.
🐙i 18. November 2016
Guguuus zäme
Sehr enteressant euchi Erläbnis z läse ond so fühlt me sech ou ned ganz eso wiit ewäg vo euch. Hoffe d Qualle het kei Verdouigsstörige usglöst ond sösch lässt Loperamid grüssen 🙈
Guet Nacht ond för euch glii e Guete bem z’Morge 😘
Megie 19. November 2016
Hoi Zäme
Man sagt nicht vergebens „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“! Wahnsinn, was ihr bis jetzt alles schon gesehen und erlebt habt. Ich darf gar nicht daran denke, dass ihr erst am Beginn euerer Reise steht, mir schwirrt der Kopf jetzt schon mächtig – geschweige denn, ich wäre so unterwegs!!! Somit habe ich die erträgliche Anzahl von Ausrufezeichen in einem Text längst überschritten ;-), aber das ist mir wirklich egal, denn es ist unglaublich, was bei euch ab geht!
Ich habe Mühe, euer Programm auf eine Reihe zu kriegen, aber ich glaube, zur Zeit weilt ihr auf einer Dschunke – hoffentlich könnt ihr schlafen. I däm Sinn – gut Nacht euch zweien und uf es anders Mal.
Lulu 20. November 2016
Hou, hou bonjours,
Espère que vos intestins supportent le voyage… avec toutes les bonnes choses que vous mangez!!! Merci pour les belles fotos commentées. Nous voyageons aussi avec vous bien au chaud sur une chaise sans smog.
Bisous Lulu
Stefan und Steffu 20. November 2016 — Autor der Seiten
Coucou Maman,
Nous sommes atterris aujourd’hui à Da Nang au centre du Vietnam. Notre hôtel se trouve cependant à Hoi An un peu au sud. Malheureusement j’ai en ce moment quelques problèmes avec la digestion. Mais rien de grave. Les fruits de mer ce n’est peut-être rien pour moi….
Demain et après-demain nous aurons un programme intensif avec beaucoup de sîtes historiques à visiter.
Bisous Stefan
Lulu 21. November 2016
Oh là là,pauvre ventre,peut-être que le riz est bon,direct de là.Mais c’est un grand bouleversement de se nourrir autrement et toujours changer de façon.Te souhaite que cela ira au plus vite mieux.Quelles belles prises de vue merci de nous en faire profiter. Bisous.mami
Lulu 23. November 2016
Un petit coucou,je vais faire quelques commi à Bern ici il y a un peu de soleil j’irai manger à la migros en pensant bien à vous en espérant que tout va bien pour vous. Bisous lulu